Warum reagiere ich so empfindlich auf Alkohol?
Warum reagiere ich so empfindlich auf Alkohol? – Wenn der Körper aus dem Gleichgewicht gerät
Immer mehr Menschen berichten von einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Alkohol. Schon geringe Mengen führen zu unerwünschten Effekten wie starkem Rausch, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Doch woran liegt es, dass manche Menschen scheinbar so viel besser mit Alkohol umgehen können als andere? Die Antwort liegt in den komplexen Vorgängen innerhalb unseres Gehirns und der Anpassungsfähigkeit unseres Körpers.
Alkohol ist kein harmloses Genussmittel. Es greift direkt in unser Nervensystem ein und beeinflusst die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Verantwortlich dafür sind die Neurotransmitter, chemische Botenstoffe, die Signale im Gehirn übertragen. Drei dieser Botenstoffe sind besonders stark von Alkoholkonsum betroffen: GABA, Dopamin und Serotonin.
GABA, unser wichtigster beruhigender Neurotransmitter, wird durch Alkohol verstärkt, was zu Entspannung und Beruhigung führt. Dopamin, der “Glückshormon”, wird ebenfalls ausgeschüttet und erzeugt ein Gefühl der Euphorie. Serotonin, das unsere Stimmung und Emotionen reguliert, wird zunächst ebenfalls angeregt, jedoch später gehemmt.
Unser Körper strebt jedoch stets nach einem Gleichgewicht. Nimmt er über einen längeren Zeitraum Alkohol zu sich, passt er sich an die veränderten Bedingungen an. Die Rezeptoren, an denen die Neurotransmitter andocken, werden empfindlicher oder unempfindlicher. Dies dient dazu, die Wirkung des Alkohols abzuschwächen und das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Wird der Alkoholkonsum nun reduziert oder eingestellt, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Die angepassten Rezeptoren reagieren nun überempfindlich auf den Alkohol, da der Körper nicht mehr darauf eingestellt ist. Die Folge: Schon geringe Mengen Alkohol führen zu verstärkten Reaktionen. Was früher ein Glas Wein war, kann nun zu einem starken Rausch führen.
Es gibt viele individuelle Faktoren, die die Empfindlichkeit gegenüber Alkohol beeinflussen können: Genetik, Körpergewicht, Geschlecht, Stoffwechsel, aber auch psychische Faktoren wie Stress oder emotionale Belastung spielen eine Rolle.
Die Erkenntnis, dass der eigene Körper empfindlicher auf Alkohol reagiert, sollte ernst genommen werden. Ein bewusster und maßvoller Umgang mit Alkohol ist entscheidend, um negative Auswirkungen zu vermeiden und das natürliche Gleichgewicht im Körper zu erhalten.
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