Warum scheide ich so wenig Urin aus?
Verminderte Urinproduktion kann auf eine Niereninsuffizienz hindeuten, bei der die Nieren ihre Funktion nicht mehr vollständig erfüllen. Dies führt zu einer reduzierten Urinmenge. Alternativ könnte ein Harnstau vorliegen, bei dem zwar ausreichend Urin produziert wird, aber der Abfluss behindert ist, was ebenfalls zu einer geringen Ausscheidung führt.
Wenig Urin? Ursachen und Abklärung einer Oligurie
Eine reduzierte Urinmenge, medizinisch Oligurie genannt, kann ein beunruhigendes Symptom sein und verschiedene Ursachen haben. Während ein gelegentliches geringeres Harnvolumen unbedenklich sein kann (z.B. bei starkem Schwitzen), sollte eine anhaltende Oligurie unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Denn sie kann auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Eine einfache Selbstdiagnose ist unmöglich und gefährlich.
Mögliche Ursachen für eine verringerte Urinproduktion:
Die Ursachen für Oligurie lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Prärenale, renale und postrenale Ursachen.
1. Prärenale Ursachen (vor den Nieren): Hier liegt das Problem vor den Nieren und betrifft die Blutversorgung der Nieren. Ein unzureichender Blutfluss reduziert die Filtrationsleistung der Nieren. Mögliche Gründe hierfür sind:
- Dehydration: Die häufigste Ursache. Durch Flüssigkeitsmangel kann die Niere nicht ausreichend filtern.
- Herzinsuffizienz: Eine schwache Herzleistung führt zu einem verminderten Blutfluss zu den Nieren.
- Schockzustände: Bei einem Schock ist die Durchblutung aller Organe, inklusive der Nieren, stark eingeschränkt.
- Starker Blutverlust: Ein erheblicher Blutverlust reduziert das Blutvolumen und damit den Nieren-Blutfluss.
- Leberzirrhose: Eine geschädigte Leber kann die Flüssigkeitsregulation im Körper beeinträchtigen.
- Verbrennungen: Erhebliche Verbrennungen führen zu einem Flüssigkeitsverlust.
2. Renale Ursachen (in den Nieren): Die Nieren selbst sind hier von einer Erkrankung betroffen, die ihre Funktion beeinträchtigt. Beispiele hierfür sind:
- Akutes Nierenversagen: Eine plötzliche, meist reversible Schädigung der Nierenfunktion. Ursachen können diverse Medikamente, Infektionen oder toxische Substanzen sein.
- Chronische Niereninsuffizienz: Eine fortschreitende und meist irreversible Schädigung der Nierenfunktion.
- Glomerulonephritis: Eine Entzündung der Nierenkörperchen (Glomeruli).
- Niereninfektion (Pyelonephritis): Eine Infektion des Nierenbeckens.
- Polyzystische Nierenerkrankung: Eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der sich Zysten in den Nieren bilden.
3. Postrenale Ursachen (hinter den Nieren): Hier ist der Abfluss des Urins aus den Nieren behindert. Ursachen können sein:
- Nierensteine: Steine blockieren die Harnwege.
- Prostatahyperplasie: Eine vergrößerte Prostata kann den Harnfluss bei Männern behindern.
- Blasentumore: Tumore können den Harnfluss behindern.
- Harnröhrenverengung: Eine Verengung der Harnröhre.
Wann zum Arzt?
Eine anhaltende Oligurie, insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen wie Schmerzen, Schwellungen, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber, erfordert unbedingt einen Arztbesuch. Der Arzt wird durch Anamnese, körperliche Untersuchung und verschiedene Laboruntersuchungen (Blut- und Urinuntersuchungen) die Ursache der Oligurie feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Eine frühzeitige Diagnose ist essentiell, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Selbstmedikation ist in diesem Fall absolut kontraindiziert.
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei Verdacht auf eine Oligurie konsultieren Sie bitte umgehend einen Arzt.
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