Warum schreien Kinder nicht beim Ertrinken?

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Der stille, panische Kampf ums Überleben im Wasser: Verkrampfte Muskeln und verschlossene Stimmritzen verhindern Schreie. Der Körper priorisiert den Selbsterhaltungstrieb, wodurch das typische Bild eines ertrinkenden Kindes – kämpfende Arme und lautes Schreien – oftmals fehlt. Das stille Ertrinken ist besonders tückisch.
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Die stille Gefahr: Warum schreien Kinder nicht beim Ertrinken?

Ertrinken ist eine der Haupttodesursachen bei kleinen Kindern. Im Gegensatz zur landläufigen Annahme schreien Kinder beim Ertrinken jedoch oft nicht, was diese Gefahr noch tückischer macht.

Mechanismen des Stillen Ertrinkens

  • Verkrampfte Muskeln: Wenn ein Kind in Wasser gerät, verkrampfen sich seine Muskeln, was es ihm erschwert, sich zu bewegen und zu schwimmen.
  • Verschlossene Stimmritze: Die Stimmritze ist ein Knorpeldeckel, der die Luftröhre verschließt. Beim Ertrinken wird die Stimmritze durch Wasser geschlossen, was das Schreien verhindert.

Priorität des Selbsterhaltungstriebs

Der menschliche Körper priorisiert in Notsituationen den Selbsterhaltungstrieb. Beim Ertrinken konzentriert sich der Körper darauf, die lebenswichtigen Organe mit Sauerstoff zu versorgen. Dadurch wird die Energie von anderen Funktionen wie Schreien abgeleitet.

Symptome des Stillen Ertrinkens

Das stille Ertrinken verläuft oft unbemerkt, da es keine offensichtlichen Anzeichen gibt wie:

  • Kämpfende Arme
  • Lautes Schreien
  • Panikattacken

Stattdessen kann ein Kind, das still ertrinkt, folgende Anzeichen zeigen:

  • Starrer Blick
  • Kopfüber im Wasser
  • Leise Geräusche oder Husten
  • Unbeweglichkeit

Prävention und Sicherheit

Um das stille Ertrinken zu verhindern, ist es wichtig, folgende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen:

  • Beaufsichtigen Sie Kinder beim Schwimmen jederzeit.
  • Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser.
  • Stellen Sie sicher, dass Kinder Schwimmlektionen erhalten und tragen Sie Schwimmhilfen.
  • Umzäunen Sie Schwimmbäder und -teiche.

Das stille Ertrinken ist eine ernsthafte Bedrohung, die oft unbemerkt bleibt. Durch das Verständnis der Mechanismen, Symptome und Präventivmaßnahmen können wir Kindern helfen, im Wasser sicher zu bleiben.