Warum sollte man keine Hormone nehmen?

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Die Einnahme von Hormonen birgt Risiken wie erhöhtes Krebsrisiko (Eierstock, Gebärmutterschleimhaut), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Thrombosen. Die Darreichungsform beeinflusst die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen, wobei Tabletten das höchste Risiko bergen. Eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung ist daher unerlässlich.
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Hormone: Ja oder Nein? Risiken und Nebenwirkungen verstehen

Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die zahlreiche Funktionen im Körper steuern, von Wachstum und Stoffwechsel bis hin zur Fortpflanzung und Stimmung. Doch was passiert, wenn wir in dieses komplexe System von außen eingreifen? Die Einnahme von Hormonen, beispielsweise in Form der Antibabypille, Hormonersatztherapie oder bei bestimmten Erkrankungen, ist weit verbreitet. Doch die Entscheidung für oder gegen eine Hormontherapie sollte nicht leichtfertig getroffen werden, denn sie birgt auch Risiken.

Eines der größten Bedenken bei der Einnahme von Hormonen ist das erhöhte Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparaten und einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen, kann durch die Einnahme von Hormonen steigen.

Die Darreichungsform spielt eine Rolle: Tabletten, die geschluckt werden, müssen zunächst von der Leber verstoffwechselt werden, was die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Darreichungsformen wie Pflastern, Spritzen oder Hormonspiralen erhöht.

Entscheidend ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung: Bevor man sich für eine Hormontherapie entscheidet, sollten unbedingt alle Vor- und Nachteile mit einem Arzt besprochen werden. Individuelle Risikofaktoren, wie Alter, Familiengeschichte, Lebensstil und Vorerkrankungen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung.

Alternative Behandlungsmethoden sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden. Oftmals können Veränderungen des Lebensstils, wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement, ähnliche Effekte erzielen wie eine Hormontherapie.

Die Entscheidung für oder gegen eine Hormontherapie ist komplex und erfordert umfassende Information und individuelle Beratung.