Warum spüre ich nichts vom Alkohol?

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Menschen haben eine unterschiedliche Alkoholtoleranz, die von ihrer Genetik und ihrem Alkoholkonsumverhalten abhängt. Manche Personen spüren die Wirkung von Alkohol weniger stark, was auf eine höhere angeborene Verträglichkeit oder eine durch regelmäßigen Konsum erworbene höhere Toleranz zurückzuführen sein kann.

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Warum spüre ich nichts vom Alkohol? – Wenn der Rausch ausbleibt

“Ich spüre nichts!” – Dieser Satz fällt manchmal in geselligen Runden, wenn nach einigen alkoholischen Getränken die erwartete Wirkung ausbleibt. Während andere bereits beschwingt und redselig sind, fragen sich manche, warum der Alkohol scheinbar keine Wirkung zeigt. Doch die fehlende Wahrnehmung des Rausches ist nicht unbedingt ein Grund zur Freude, sondern kann auf verschiedene Faktoren hindeuten, die von genetischer Veranlagung bis hin zu problematischen Konsummustern reichen.

Ein wichtiger Faktor ist die individuelle Alkoholtoleranz. Unsere Gene spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie unser Körper Alkohol abbaut. Manche Menschen besitzen Enzyme, die Alkohol schneller verstoffwechseln als andere. Sie benötigen daher größere Mengen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Diese genetisch bedingte Toleranz darf jedoch nicht mit einer erworbenen Toleranz verwechselt werden.

Erworbene Toleranz entwickelt sich durch regelmäßigen Alkoholkonsum. Der Körper passt sich an die ständige Alkoholzufuhr an und benötigt immer höhere Dosen, um den gleichen Effekt zu erreichen. Dies ist ein gefährlicher Kreislauf, der zu einer Alkoholabhängigkeit führen kann. Das Ausbleiben des Rausches ist in diesem Fall kein Zeichen von Stärke, sondern ein Alarmsignal des Körpers.

Neben der Toleranz spielen auch andere Faktoren eine Rolle:

  • Körpergewicht und -zusammensetzung: Personen mit höherem Körpergewicht und höherem Muskelanteil verteilen den Alkohol auf ein größeres Volumen, was die Wirkung abschwächen kann.
  • Nahrungsaufnahme: Ein voller Magen verlangsamt die Alkoholaufnahme ins Blut. Trinkt man auf nüchternen Magen, gelangt der Alkohol schneller ins Blut und die Wirkung tritt schneller und intensiver ein.
  • Medikamente: Die Wechselwirkung von Alkohol mit bestimmten Medikamenten kann die Wirkung des Alkohols beeinflussen oder verstärken.
  • Psychischer Zustand: Stress, Angst oder Depressionen können die Wahrnehmung des Rausches verändern.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Ausbleiben der erwarteten Wirkung kein positives Zeichen ist. Es verleitet dazu, mehr zu trinken, um den gewünschten Effekt zu erzielen, was das Risiko einer Alkoholvergiftung und langfristiger gesundheitlicher Schäden erhöht.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie im Vergleich zu anderen mehr Alkohol benötigen, um eine Wirkung zu spüren, sollten Sie Ihren Alkoholkonsum kritisch hinterfragen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einer Suchtberatungsstelle. Sie können Ihnen helfen, Ihre Trinkgewohnheiten zu analysieren und gegebenenfalls Unterstützung bei der Reduktion des Alkoholkonsums anbieten. Denn letztendlich ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol der beste Weg, um seine Gesundheit zu schützen.