Warum werden so viele im Urlaub krank?

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Die ersehnte Auszeit endet oft mit unerwartetem Unwohlsein. Der Körper, vom Alltagsstress befreit, verarbeitet aufgestaute Anspannung. Das Immunsystem, nun nicht mehr im Dauereinsatz, reagiert mitunter empfindlicher. Ein plötzlicher Aktivitätswechsel verstärkt diesen Effekt.
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Warum werden so viele im Urlaub krank?

Die ersehnte Auszeit endet oft mit unerwartetem Unwohlsein. Der Körper, vom Alltagsstress befreit, verarbeitet aufgestaute Anspannung. Das Immunsystem, nun nicht mehr im Dauereinsatz, reagiert mitunter empfindlicher. Ein plötzlicher Aktivitätswechsel verstärkt diesen Effekt. Doch warum genau ist dies so und was kann man tun, um die Gesundheit zu erhalten?

Die Antwort liegt in der komplexen Interaktion von Stress, Immunsystem und körperlicher Aktivität. Während der Arbeitswoche ist unser Körper permanent unter Stress. Dieser Stress, ob durch Termindruck, soziale Erwartungen oder Überlastung, unterdrückt oft das Immunsystem. Es befindet sich im Dauereinsatz, um mit den Herausforderungen des Alltags fertig zu werden. Im Urlaub hingegen, mit reduziertem Zeitdruck und neuen, oft angenehmen Erfahrungen, hat das Immunsystem eine Pause. Doch diese Pause ist nicht immer sanft.

Die aufgestaute Anspannung der letzten Wochen oder Monate wird nun im Urlaub, oft in Kombination mit einer Veränderung des Schlaf- und Essrhythmus, verarbeitet. Der Körper versucht, diese Stresshormone abzubauen und diese Regulierung kann zu einem temporären Rückgang der Immunabwehr führen. Nicht jeder reagiert gleich stark, die individuelle Konstitution und Vorerkrankungen spielen eine entscheidende Rolle.

Der plötzliche Aktivitätswechsel – vom Bürostuhl zum Strand, von der gewohnten Routine zum Sightseeing – ist ein weiterer Faktor. Der Körper muss sich an neue Belastungen anpassen, was ebenfalls zu vorübergehenden Schwachstellen im Immunsystem führen kann. Besonders gefährlich ist dies bei Überanstrengung, zum Beispiel beim unzureichenden Eingewöhnen an neue Klimazonen oder bei übermäßigem Alkoholkonsum in Kombination mit ungewohnter körperlicher Belastung.

Was kann man tun, um diese “Urlaubskrankheit” zu vermeiden oder zumindest zu minimieren?

  • Stressbewältigung im Alltag: Regelmäßige Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung sind wichtige Faktoren, um das Immunsystem im Vorfeld zu stärken.
  • Gerade dosierte Aktivität: Vermeiden Sie ein allzu plötzliches und übermäßiges Umsteigen auf ungewohnte Aktivitäten. Nehmen Sie sich Zeit, an neue Klima- und Ernährungsumstellungen zu gewöhnen.
  • Hygiene: Besonders im Urlaub, wo man mit unterschiedlichen Menschen und Umgebungen in Kontakt kommt, ist die Einhaltung der Hygiene essentiell. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und achten Sie auf eine sorgfältige Nahrungsmittelhygiene.
  • Vorbereitung ist alles: Informieren Sie sich vor der Reise über regionale Gesundheitsrisiken und stellen Sie ggf. Ihre Medikamenteneinnahme gegebenenfalls entsprechend Ihren Bedürfnissen ein.
  • Akzeptanz: Ein kleiner Infekt während des Urlaubs ist mitunter unvermeidlich. Wichtig ist, die Krankheit ernst zu nehmen und sich auszuruhen, um schnell wieder fit zu werden.

Schlussendlich ist die Urlaubszeit eine wichtige Gelegenheit, um den Körper und Geist zu regenerieren. Ein gesunder Umgang mit Stress und eine bewusste Vorbereitung können dazu beitragen, die “Urlaubskrankheit” zu vermeiden und die ersehnte Auszeit in vollen Zügen zu genießen.