Was bedeutet eine Verdickung am Darm?

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Divertikel im Dickdarm entstehen, wenn die dicke Muskelschicht des Darms an einer Stelle geschwächt ist. Die dünnen inneren Schichten wölben sich durch diese Schwachstelle und bilden kleine Ausstülpungen, die wie kleine Ballons aussehen. Meistens bleiben Divertikel unproblematisch, können jedoch zu Entzündungen oder Blutungen führen.
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Verdickung am Darm: Was steckt dahinter?

Eine Verdickung am Darm kann verschiedene Ursachen haben und ist nicht automatisch ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung. Die Wahrnehmung einer Verdickung ist meist subjektiv und wird oft erst durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) bestätigt. Die Diagnose “Verdickung” allein ist daher wenig aussagekräftig und erfordert weitere Untersuchungen, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.

Ein häufiges Beispiel für eine solche Verdickung sind Divertikel. Wie Sie bereits erwähnt haben, entstehen Divertikel durch eine Schwächung der dickdarmwand, wodurch sich die Schleimhaut durch die Muskelschicht nach außen stülpt. Diese kleinen, bläschenartigen Ausstülpungen sind oft symptomarm und werden bei vielen Menschen erst im höheren Alter zufällig entdeckt. Die Mehrheit der Divertikel bleibt lebenslang unauffällig.

Jedoch können Divertikel Probleme verursachen:

  • Divertikulitis: Eine Entzündung der Divertikel, die sich durch Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und Verstopfung äußert. In schweren Fällen kann eine Perforation (Durchbruch) des Darms auftreten, was einen chirurgischen Eingriff notwendig macht.

  • Divertikelblutung: Eine Blutung aus einem Divertikel kann zu blutigem Stuhl führen, von leicht blutig bis hin zu massiven Blutungen. Die Ursache liegt oft in der Schädigung kleiner Blutgefäße in der Ausstülpung.

  • Abszesse und Fisteln: In seltenen Fällen kann sich im Bereich der entzündeten Divertikel Eiter ansammeln (Abszess) oder es bilden sich Fisteln – Verbindungen zwischen dem Darm und anderen Organen oder der Haut.

Aber eine Verdickung der Darmwand kann auch andere Ursachen haben, zum Beispiel:

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen zu chronischen Entzündungen im Darm, die zu einer Verdickung der Darmwand führen können.

  • Tumore: Gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumore können eine Verdickung des Darms verursachen. Eine Darmkrebsvorsorge ist daher besonders wichtig.

  • Infektionen: Darm-Infektionen können ebenfalls zu einer vorübergehenden Verdickung der Darmwand führen.

  • Fibrose: Eine Vermehrung von Bindegewebe kann die Darmwand verdicken. Dies kann Folge einer chronischen Entzündung sein.

Zusammenfassend: Eine Verdickung am Darm ist ein unspezifisches Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Eine genaue Diagnose ist unerlässlich, um die richtige Behandlung einzuleiten. Bei Verdacht auf eine Verdickung am Darm sollte daher immer ein Arzt aufgesucht werden, der durch Anamnese, körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren die Ursache klärt und die geeignete Therapie einleitet. Vermeiden Sie Selbstdiagnosen und eigenständige Behandlungsversuche.