Was fehlt dem Körper, wenn einem ständig kalt ist?

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Anhaltendes Frieren deutet oft auf einen Mangel an essentiellen Nährstoffen hin. Ein Defizit an Vitamin B12 und Eisen, besonders in Kombination mit unzureichender Vitamin-C-Zufuhr, beeinträchtigt die Körpertemperaturregulation durch reduzierte Durchblutung und Sauerstoffversorgung. Eine ausgewogene Ernährung ist daher entscheidend.

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Immer kalt? Mögliche Ursachen für ständiges Frieren

Ständig zu frieren, obwohl andere sich wohlfühlen, ist kein banales Problem, sondern kann auf verschiedene, oft miteinander verknüpfte, Ursachen hinweisen. Während eine leichte Kälteempfindlichkeit normal ist, deutet anhaltendes und übermäßiges Frieren oft auf einen tieferliegenden Mangel oder eine Erkrankung hin. Ein einfacher Zusammenhang mit zu dünner Kleidung oder kalter Umgebung reicht dann nicht mehr als Erklärung aus.

Mangel an Mikronährstoffen: Ein häufiger Verdächtiger

Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen kann die Körpertemperaturregulation empfindlich stören. Besonders oft genannt werden:

  • Vitamin B12: Dieses Vitamin spielt eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel. Ein Mangel führt zu Müdigkeit, Schwäche und eben auch zu vermehrtem Frieren, da die Körperzellen weniger Energie produzieren können, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Vegetarier und Veganer sollten ihren B12-Spiegel regelmäßig überprüfen lassen, da die Hauptquelle für B12 tierische Produkte sind.

  • Eisen: Eisen ist essentiell für den Sauerstofftransport im Blut. Ein Eisenmangel (Anämie) führt zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung der Gewebe, was zu Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit und Blässe führt. Die Symptome können sich mit einem gleichzeitigen Vitamin-B12-Mangel verstärken.

  • Vitamin C: Vitamin C unterstützt die Eisenaufnahme im Darm. Ein Mangel an Vitamin C kann daher indirekt zu einem Eisenmangel beitragen und die Kälteempfindlichkeit verschlimmern. Zudem spielt Vitamin C eine Rolle im Immunsystem, dessen Aktivität bei Kälte ebenfalls relevant ist.

Weitere mögliche Ursachen:

Neben Mikronährstoffmängeln gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die zu ständigem Frieren beitragen können:

  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Die Schilddrüse steuert den Stoffwechsel. Eine Unterfunktion verlangsamt den Stoffwechsel, was zu Müdigkeit, Gewichtszunahme und eben auch zu Kälteempfindlichkeit führt.

  • Anämie (Blutarmut): Wie bereits erwähnt, kann neben Eisenmangel auch eine Anämie durch andere Ursachen (z.B. Vitamin-B12-Mangel, Folsäuremangel) zu vermehrtem Frieren führen.

  • Durchblutungsstörungen: Verengte Blutgefäße (z.B. durch Arteriosklerose) behindern die Wärmeverteilung im Körper und führen zu Kältegefühl in den Extremitäten.

  • Nervenschäden (Neuropathien): Beschädigte Nerven können die Wärmeregulation beeinträchtigen und zu einem veränderten Kälteempfinden führen.

  • Unterkühlung: Auch eine länger andauernde, nicht ausreichend kompensierte Unterkühlung kann zu einem anhaltenden Gefühl der Kälte führen.

Wann zum Arzt?

Anhaltendes und starkes Frieren sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Durch eine Blutuntersuchung lassen sich Mikronährstoffmängeln und andere Erkrankungen ausschließen oder diagnostizieren. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um gezielte Maßnahmen zur Behandlung der Grunderkrankung einzuleiten und die Lebensqualität zu verbessern. Vermeiden Sie Selbstmedikation und suchen Sie bei anhaltendem Frieren ärztlichen Rat. Die beschriebenen Ursachen sind nur Beispiele und decken nicht alle Möglichkeiten ab.