Was gehört zu einem Check-up beim Hausarzt?

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Ein gründlicher Check-up beinhaltet die Anamneseerhebung, eine körperliche Untersuchung mit Blutdruckmessung und Impfstatuskontrolle. Individuelle Risiken, etwa kardiovaskuläre oder onkologische, werden bewertet und besprochen. Abschließend folgt eine ausführliche Beratung mit dem Arzt.
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Der Hausarzt-Check-up: Mehr als nur Blutdruck messen

Ein regelmäßiger Check-up beim Hausarzt ist die Grundlage für eine präventive Gesundheitsvorsorge und dient der frühzeitigen Erkennung von Erkrankungen. Oft wird er als bloße Formalität abgetan, doch er bietet weit mehr als nur die routinemäßige Blutdruckmessung. Ein gründlicher Check-up ist ein individueller Prozess, der auf Ihre persönliche Situation und Ihre Risikofaktoren zugeschnitten sein sollte.

Die Bestandteile eines umfassenden Check-ups:

Der Check-up beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese). Hierbei geht es nicht nur um Ihre aktuellen Beschwerden, sondern auch um Ihre Krankengeschichte (Familienanamnese inklusive), Ihren Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum, Stresslevel), mögliche Allergien und die eingenommenen Medikamente – auch pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel sind relevant. Offene Kommunikation ist hier essentiell, um ein umfassendes Bild Ihrer Gesundheit zu erhalten.

Anschließend folgt die körperliche Untersuchung. Diese beinhaltet neben der Messung von Blutdruck und Puls auch die Abtastung von Lymphknoten, die Beurteilung von Haut und Schleimhäuten sowie das Abhören von Herz und Lunge. Der Umfang der Untersuchung richtet sich nach Ihrem Alter, Ihren Vorerkrankungen und Ihren individuellen Risikofaktoren. Bei Frauen gehört die gynäkologische Untersuchung zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Bei Männern kann eine Prostatauntersuchung relevant sein, abhängig vom Alter und den individuellen Umständen.

Ein wichtiger Bestandteil ist die Impfstatuskontrolle. Ihr Arzt überprüft, ob Sie über einen ausreichenden Impfschutz verfügen und berät Sie gegebenenfalls zu notwendigen Auffrischimpfungen. Der Impfplan orientiert sich an den aktuellen Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission).

Die Bewertung individueller Risiken ist zentral. Ihr Arzt wird anhand Ihrer Anamnese, der körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls durchgeführter Laboruntersuchungen Ihre individuellen Risiken für verschiedene Erkrankungen, beispielsweise kardiovaskuläre Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen), onkologische Erkrankungen (Krebs) oder Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes) abschätzen und diese mit Ihnen besprechen. Dabei werden Faktoren wie Alter, Gewicht, Cholesterinwerte, Blutzuckerwerte und familiäre Vorbelastung berücksichtigt.

Laboruntersuchungen werden je nach Alter, Risikoprofil und individuellen Bedürfnissen hinzugefügt. Diese können beispielsweise ein großes Blutbild, Blutzucker, Cholesterinwerte, Nieren- und Leberwerte umfassen.

Abschließend erfolgt eine ausführliche Beratung. Ihr Arzt erläutert die Ergebnisse der Untersuchung, bespricht mögliche Risiken und entwickelt mit Ihnen gemeinsam Strategien zur Gesundheitsvorsorge und -förderung. Dies beinhaltet unter Umständen auch die Empfehlung zu Lebensstiländerungen, zur Teilnahme an speziellen Vorsorgeprogrammen oder die Überweisung an Fachärzte.

Fazit:

Ein Hausarzt-Check-up ist weit mehr als eine bloße Routineuntersuchung. Er ist ein wichtiger Baustein für die Erhaltung Ihrer Gesundheit und die frühzeitige Erkennung von Erkrankungen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich umfassend beraten zu lassen und aktiv an Ihrer Gesundheitsvorsorge teilzunehmen. Vereinbaren Sie regelmäßig Termine und sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre Sorgen und Fragen.