Was hindert die Magnesiumaufnahme?

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Eine hohe Zufuhr bestimmter Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Mangan oder Zink, beispielsweise durch Nahrungsergänzungsmittel, kann die Magnesiumaufnahme im Körper beeinträchtigen und zu einem Magnesiummangel führen. Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr.

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Die Magnesium-Bremse: Was die Aufnahme des Mineralstoffs verhindert

Magnesium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der an über 300 Stoffwechselprozessen in unserem Körper beteiligt ist. Er spielt eine wichtige Rolle für die Muskelfunktion, die Nerven, den Energiestoffwechsel und die Knochengesundheit. Ein Magnesiummangel kann sich durch Symptome wie Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Herzrhythmusstörungen bemerkbar machen. Doch selbst bei einer magnesiumreichen Ernährung kann es zu einem Mangel kommen, wenn bestimmte Faktoren die Aufnahme des Mineralstoffs im Körper behindern. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten “Magnesium-Bremsen” und gibt Tipps, wie Sie die Aufnahme optimieren können.

1. Überdosierung anderer Mineralstoffe: Ein Wettstreit im Darm

Der Darm ist der Ort, an dem Magnesium in den Körper aufgenommen wird. Dieser Prozess ist jedoch komplex und kann durch andere Mineralstoffe beeinflusst werden. Eine übermäßige Zufuhr von bestimmten Mineralstoffen, insbesondere Calcium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Mangan und Zink, kann die Magnesiumaufnahme beeinträchtigen.

  • Calcium: Hohe Calciumspiegel können mit Magnesium um die gleichen Transportmechanismen im Darm konkurrieren. Eine übermäßige Calciumzufuhr, beispielsweise durch unkontrollierte Einnahme von Calciumpräparaten, kann somit die Magnesiumaufnahme reduzieren.
  • Phosphor: Ein unausgewogenes Verhältnis von Calcium und Phosphor kann ebenfalls problematisch sein. Ein Überschuss an Phosphor kann die Magnesiumaufnahme hemmen.
  • Eisen, Kupfer, Mangan und Zink: Auch diese Mineralstoffe können in hohen Dosen mit Magnesium um die Aufnahme konkurrieren. Die übermäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die diese Mineralstoffe enthalten, sollte daher vermieden werden.

Die Lösung: Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr und nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater ein. Eine gesunde Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Nüssen ist, liefert in der Regel ausreichend Mineralstoffe.

2. Medikamente und Erkrankungen: Die interne Störung

Neben der Aufnahme im Darm können auch bestimmte Medikamente und Erkrankungen die Magnesiumaufnahme und -ausscheidung beeinflussen.

  • Diuretika (Entwässerungstabletten): Diese Medikamente erhöhen die Flüssigkeitsausscheidung und spülen dabei auch Magnesium aus dem Körper.
  • Protonenpumpenhemmer (PPI): Diese Medikamente werden zur Reduzierung der Magensäure eingesetzt. Eine langfristige Einnahme kann jedoch die Magnesiumaufnahme im Darm beeinträchtigen.
  • Bestimmte Antibiotika: Einige Antibiotika können die Magnesiumaufnahme hemmen.
  • Erkrankungen: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, sowie Nierenerkrankungen können die Magnesiumaufnahme und -verwertung beeinträchtigen.

Die Lösung: Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen oder an einer Erkrankung leiden, die die Magnesiumaufnahme beeinflussen könnte, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Ihren Magnesiumspiegel überwachen und gegebenenfalls eine Anpassung der Medikation oder eine Magnesiumsubstitution empfehlen.

3. Stress und Alkoholkonsum: Die täglichen Belastungen

Auch unser Lebensstil kann einen Einfluss auf den Magnesiumspiegel haben.

  • Stress: In Stresssituationen verbraucht der Körper mehr Magnesium. Chronischer Stress kann somit zu einem Magnesiummangel führen.
  • Alkohol: Alkoholkonsum erhöht die Magnesiumausscheidung über die Nieren.

Die Lösung: Versuchen Sie, Stress abzubauen, beispielsweise durch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation. Begrenzen Sie Ihren Alkoholkonsum.

4. Die richtige Form und Einnahme von Magnesiumpräparaten

Nicht alle Magnesiumpräparate sind gleich gut bioverfügbar. Organische Magnesiumverbindungen wie Magnesiumcitrat, Magnesiumglycinat oder Magnesiumorotat werden in der Regel besser vom Körper aufgenommen als anorganische Verbindungen wie Magnesiumoxid.

Die Lösung: Wählen Sie ein Magnesiumpräparat mit guter Bioverfügbarkeit und nehmen Sie es am besten über den Tag verteilt in kleineren Dosen ein, um die Aufnahme zu optimieren.

Fazit:

Eine ausreichende Magnesiumversorgung ist essentiell für unsere Gesundheit. Die Magnesiumaufnahme kann jedoch durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, vermeiden Sie die übermäßige Einnahme anderer Mineralstoffe, besprechen Sie Ihre Medikation mit Ihrem Arzt und achten Sie auf einen gesunden Lebensstil. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Körper ausreichend mit diesem wichtigen Mineralstoff versorgt ist.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei Verdacht auf einen Magnesiummangel oder bei Fragen zur Magnesiumsubstitution wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.