Welche Krankheit führt zu Magnesiummangel?

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Ein unzureichender Magnesiumspiegel im Körper kann vielfältige Ursachen haben, die weit über einen einfachen Mangel an Magnesiumaufnahme hinausgehen. Oftmals sind stoffwechselbedingte Erkrankungen oder chronische Krankheiten die Auslöser für einen solchen Defizit. Eine genaue Diagnose ist daher unerlässlich.

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Magnesiummangel: Ursachen jenseits der Ernährung

Ein niedriger Magnesiumspiegel, Hypomagnesiämie genannt, ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das auf verschiedene zugrundeliegende Krankheiten hinweisen kann. Während eine unzureichende Magnesiumaufnahme über die Nahrung zweifellos eine Rolle spielen kann, sind in vielen Fällen komplexere medizinische Ursachen verantwortlich. Die Bandbreite möglicher Erkrankungen ist beachtlich und erfordert eine gründliche ärztliche Abklärung.

Gastrointestinale Erkrankungen: Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zählen zu den häufigsten Auslösern eines Magnesiummangels. Chronische Durchfälle, beispielsweise im Rahmen des Morbus Crohn, der Colitis ulcerosa oder einer Zöliakie, führen zu vermehrtem Magnesiumverlust über den Stuhl. Auch nach Magen-Bypass-Operationen kann die Resorption von Magnesium beeinträchtigt sein. Erbrechen, wiederholt auftretende Magen-Darm-Infektionen und die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Laxanzien) können ebenfalls zu einem Mangel beitragen.

Nierenerkrankungen: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Magnesiumspiegels. Bei chronischen Niereninsuffizienzen ist die Fähigkeit der Nieren, Magnesium zurückzuhalten, gestört, was zu einem erhöhten Magnesiumverlust im Urin führt. Dialysebehandlungen können diesen Verlust zusätzlich verstärken.

Endokrine Erkrankungen: Hormonelle Störungen können ebenfalls einen Magnesiummangel begünstigen. Bei Hyperparathyroidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) wird vermehrt Magnesium über die Nieren ausgeschieden. Auch bei Diabetes mellitus, insbesondere bei schlecht eingestelltem Diabetes, kann es zu einem erhöhten Magnesiumverlust kommen. Weiterhin wird ein Zusammenhang mit Schilddrüsenüberfunktion diskutiert.

Alkoholismus: Chronischer Alkoholmissbrauch ist ein starkes Risiko für einen Magnesiummangel. Alkohol beeinflusst die Resorption von Magnesium im Darm und erhöht die Ausscheidung über die Nieren. Zusätzlich kommt es oft zu einer Mangelernährung bei Alkoholikern, welche den Magnesiummangel weiter verschärft.

Medikamenteneinnahme: Die Einnahme bestimmter Medikamente, wie z.B. Diuretika (Entwässerungstabletten), Aminoglykoside (Antibiotika) und einige Chemotherapeutika, kann die Ausscheidung von Magnesium erhöhen und zu einem Mangel führen.

Andere Ursachen: Seltener können auch Herzinsuffizienz, erhöhte Muskelaktivität (z.B. bei bestimmten Muskelerkrankungen) und schwere Verbrennungen zu einem Magnesiummangel beitragen. Auch eine Mangelernährung aufgrund von Anorexie oder Bulimie kann natürlich eine Rolle spielen.

Diagnose und Therapie: Ein Magnesiummangel wird in der Regel durch eine Blutuntersuchung festgestellt. Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und dem Schweregrad des Mangels. In leichten Fällen kann eine Ernährungsumstellung mit magnesiumreichen Lebensmitteln ausreichend sein. Bei schwereren Fällen kann eine orale oder intravenöse Magnesiumsupplementation notwendig sein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Selbstmedikation gefährlich sein kann und eine ärztliche Beratung unbedingt erforderlich ist. Die Behandlung des Magnesiummangels allein behebt nicht die Grunderkrankung. Eine gezielte Therapie der Ursache ist essentiell für eine nachhaltige Verbesserung des Magnesiumspiegels und des allgemeinen Gesundheitszustands.