Was ist das, wenn man Durchfall wie Wasser hat?

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Wässriger Durchfall entsteht, wenn der Stuhl den Dickdarm zu schnell passiert. Hellbrauner, wässriger Durchfall kann auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeuten. Abführmittel verursachen oft wässrigen Durchfall ohne weitere Beschwerden.
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Wässriger Durchfall: Ursachen, Symptome und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Wässriger Durchfall, also Stuhlgang mit flüssiger, wässriger Konsistenz, ist ein weit verbreitetes Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann – von harmlosen Infekten bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Die Farbe und Begleitsymptome liefern wichtige Hinweise zur Diagnose. Ein umfassendes Verständnis der möglichen Ursachen ist entscheidend, um die richtige Behandlung zu wählen und Komplikationen zu vermeiden.

Warum entsteht wässriger Durchfall?

Der Hauptgrund für wässrigen Durchfall ist eine beschleunigte Passage des Darminhalts durch den Dickdarm. Normalerweise wird im Dickdarm Wasser aus dem Stuhl resorbiert. Bei wässrigem Durchfall findet dieser Prozess nicht ausreichend statt, was zu dünnflüssigem Stuhl führt. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

  • Virale, bakterielle oder parasitäre Infektionen: Dies ist die häufigste Ursache. Viren wie Rotaviren oder Noroviren, Bakterien wie Salmonella oder Campylobacter und Parasiten wie Giardia lamblia befallen den Darmtrakt und führen zu Entzündungen, die die Wasserresorption stören. Die Symptome reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu starken Bauchkrämpfen.

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien: Eine Unverträglichkeit gegenüber Laktose (Milchzucker), Fruktose (Fruchtzucker) oder Gluten kann zu Durchfall führen. Allergische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel können ebenfalls wässrigen Stuhl verursachen.

  • Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere Antibiotika, können als Nebenwirkung Durchfall verursachen. Auch Abführmittel führen – wie im Text erwähnt – zu wässrigem Stuhl, in der Regel jedoch ohne weitere Beschwerden, sofern sie entsprechend der Gebrauchsanweisung eingenommen werden.

  • Entzündliche Darmerkrankungen: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können zu anhaltendem, wässrigem Durchfall führen, oft begleitet von Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und Gewichtsverlust.

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Wie erwähnt, kann hellbrauner, wässriger Durchfall ein Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Hierbei ist der Stoffwechsel beschleunigt, was sich auch auf die Darmtätigkeit auswirkt. Weitere Symptome können Gewichtsverlust, Herzrasen und Nervosität sein.

  • Zöliakie: Eine Glutenunverträglichkeit kann zu wässrigem Durchfall, Blähungen und Gewichtsverlust führen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Obwohl wässriger Durchfall in vielen Fällen selbstlimitierend ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Der Durchfall länger als drei Tage anhält.
  • Starker Bauchschmerz oder Fieber auftreten.
  • Blut oder Schleim im Stuhl enthalten ist.
  • Sie stark dehydriert sind (trockene Schleimhäute, Schwindel, verminderte Urinproduktion).
  • Sie unter starkem Erbrechen leiden.
  • Sie ein Kleinkind oder ein älterer Mensch sind.

Fazit:

Wässriger Durchfall ist ein Symptom mit vielfältigen Ursachen. Während viele Fälle harmlos und selbstlimitierend sind, ist es wichtig, auf die Begleitsymptome zu achten und bei anhaltenden oder besorgniserregenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Komplikationen vermeiden. Dieser Artikel ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich bitte an einen medizinischen Fachmann.