Was ist die häufigste Nebenwirkung von Bisphosphonat?

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Bisphosphonate können Magen-Darm-Probleme wie Durchfall verursachen. Ein zu niedriger Kalziumspiegel im Blut (Hypokalzämie) ist ebenfalls möglich. Durch zusätzliche Kalzium- und Vitamin-D-Einnahme lässt sich dieser unerwünschte Effekt oft gut vermeiden.
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Häufigste Nebenwirkung von Bisphosphonaten: Magen-Darm-Probleme

Bisphosphonate sind eine Klasse von Medikamenten, die häufig zur Behandlung von Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen eingesetzt werden. Wie jedes Medikament können auch Bisphosphonate Nebenwirkungen haben, wobei Magen-Darm-Probleme die häufigsten sind.

Typische Magen-Darm-Probleme

Zu den häufigsten Magen-Darm-Nebenwirkungen von Bisphosphonaten gehören:

  • Durchfall
  • Magenverstimmung
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Diese Symptome treten typischerweise innerhalb der ersten Wochen nach Beginn der Einnahme auf und klingen in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen ab.

Mechanismus der Magen-Darm-Probleme

Bisphosphonate wirken, indem sie die Aktivität von Osteoklasten, Zellen, die Knochen abbauen, hemmen. Dies kann jedoch auch die Aktivität von Osteoblasten, Zellen, die Knochen bilden, beeinträchtigen.

Osteoblasten produzieren eine Magenschutzschicht, die die Magenschleimhaut vor Säure schützt. Wenn die Osteoblastenaktivität durch Bisphosphonate gestört wird, kann diese schützende Schicht geschwächt werden und es kann zu Magen-Darm-Problemen kommen.

Vorbeugung und Behandlung

Um Magen-Darm-Probleme im Zusammenhang mit Bisphosphonaten vorzubeugen und zu behandeln, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Einnahme mit Nahrung: Die Einnahme von Bisphosphonaten mit Nahrung kann die Aufnahme des Medikaments verlangsamen und die Wahrscheinlichkeit von Magen-Darm-Problemen reduzieren.
  • Zusätzliche Kalzium- und Vitamin-D-Einnahme: Da Bisphosphonate die Kalziumaufnahme beeinträchtigen können, wird empfohlen, während der Einnahme von Bisphosphonaten zusätzliches Kalzium und Vitamin D einzunehmen. Dies hilft, einen niedrigen Kalziumspiegel im Blut zu verhindern, der zu Magen-Darm-Problemen beitragen kann.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Die Einnahme von Bisphosphonaten mit viel Flüssigkeit kann die Verdauung des Medikaments erleichtern und das Risiko von Magen-Darm-Problemen verringern.
  • Sitzwechsel vermeiden: Nach der Einnahme eines Bisphosphonats sollte man nicht für mindestens 30 Minuten liegen bleiben, da dies den Rückfluss des Medikaments in die Speiseröhre fördern kann.

Schwerwiegende Nebenwirkungen

In seltenen Fällen können Bisphosphonate schwerwiegendere Magen-Darm-Probleme wie Ösophagitis, Magengeschwüre und Speiseröhrenkrebs verursachen. Diese Nebenwirkungen treten jedoch sehr selten auf und sind in der Regel mit einer langfristigen Anwendung hoher Bisphosphonat-Dosen verbunden.

Wenn Sie nach der Einnahme eines Bisphosphonats anhaltenden oder schweren Magen-Darm-Nebenwirkungen bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt.