Was ist die häufigste Ursache für einen hohen Kalziumspiegel?

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Primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT) ist die häufigste Ursache für erhöhte Kalziumwerte im Blut. Die Erkrankung führt zu einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen und damit zu einer gesteigerten Kalziumfreisetzung. Etwa die Hälfte der betroffenen Patienten zeigt diese Ursache.
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Die häufigste Ursache für einen erhöhten Kalziumspiegel im Blut: Primärer Hyperparathyreoidismus

Ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut, medizinisch Hyperkalzämie genannt, kann verschiedene Ursachen haben. Während zahlreiche Faktoren zu dieser Störung beitragen können, ist der primäre Hyperparathyreoidismus (pHPT) die am häufigsten diagnostizierte und behandelbare Ursache. Diese Erkrankung hat weitreichende Folgen für den Körper und erfordert eine genaue Diagnose und Behandlung.

Was ist primäre Hyperparathyreoidismus?

Der primäre Hyperparathyreoidismus ist eine Erkrankung, die durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen entsteht. Diese vier winzigen Drüsen, die sich hinter dem Schilddrüsenkörper befinden, regulieren den Kalziumspiegel im Blut. Bei pHPT produzieren die Nebenschilddrüsen übermäßig das Parathormon (PTH). Dieses Hormon steuert den Kalziumhaushalt, indem es Kalzium aus Knochen, Darm und Nieren freisetzt. Die erhöhte PTH-Produktion führt zu einer übermäßigen Kalziumfreisetzung in das Blut, was zu einem erhöhten Kalziumspiegel führt.

Wie häufig ist pHPT?

Der pHPT ist eine relativ häufige Erkrankung. Während genaue Zahlen variieren können, wird geschätzt, dass er etwa die Hälfte der Fälle einer erhöhten Hyperkalzämie ausmacht. Das bedeutet, dass in vielen Fällen, in denen ein erhöhter Kalziumspiegel festgestellt wird, der primäre Hyperparathyreoidismus der Grund ist. Dies unterstreicht die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Diagnose.

Risikofaktoren und weitere Ursachen:

Neben dem pHPT gibt es weitere Ursachen für eine Hyperkalzämie. Dazu gehören:

  • Malignome: Bestimmte Krebsarten, insbesondere Tumore des Knochengewebes und der Lunge, können das Parathormon oder ähnliche Substanzen freisetzen, was zu einem erhöhten Kalziumspiegel führen kann.

  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Einige Medikamente, wie bestimmte Diuretika oder bestimmte Krebsmedikamente, können ebenfalls die Kalziumwerte im Blut beeinflussen.

  • Übermäßige Einnahme von Vitamin D: Eine Überdosierung von Vitamin D kann ebenfalls zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut führen.

  • Andere Erkrankungen: Entzündungen der Schilddrüse, Nierenversagen und andere Erkrankungen können ebenfalls die Ursache für Hyperkalzämie sein.

Symptome und Diagnose:

Die Symptome einer Hyperkalzämie können vielfältig sein und reichen von unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit und Übelkeit bis hin zu schweren Komplikationen wie Nierensteinen und Herzrhythmusstörungen. Die Diagnose erfolgt durch Blutuntersuchungen, um den Kalziumspiegel und die PTH-Konzentration zu bestimmen. Zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschalluntersuchungen der Nebenschilddrüsen können weitere Hinweise auf die Ursache liefern.

Behandlung:

Die Behandlung des pHPT richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Bei leichten Fällen können regelmäßige Kontrollen ausreichend sein. In schwereren Fällen kann eine operative Entfernung der überfunktionierenden Nebenschilddrüse notwendig sein.

Fazit:

Der primäre Hyperparathyreoidismus ist die häufigste Ursache für erhöhte Kalziumwerte im Blut. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die möglichen Komplikationen dieser Erkrankung zu vermeiden. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Ursachen und Symptome einer Hyperkalzämie zu informieren, um die Gesundheitsversorgung optimal zu nutzen.