Was kann man mit Kampffische halten?

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Als geeignete Vergesellschaftungspartner für Kampffische erweisen sich bodenorientierte Arten wie Zwergpanzerwelse. Auch Platys, eine robuste und friedliche Lebendgebärende, können harmonisch mit Kampffischen koexistieren.

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Kampffische: Elegante Einzelgänger oder Teil einer friedlichen Gemeinschaft?

Der Kampffisch, auch Siamesischer Kampffisch (Betta splendens) genannt, ist bekannt für seine prächtigen Farben und seine imposanten Flossen. Doch sein Ruf als Einzelgänger wirft oft die Frage auf: Kann man Kampffische überhaupt vergesellschaften und wenn ja, mit welchen Arten?

Die Antwort ist komplex und hängt von mehreren Faktoren ab: dem Charakter des Kampffisches selbst, der Größe des Aquariums, den Wasserwerten und der sorgfältigen Auswahl der Mitbewohner.

Warum die Einzelhaltung oft empfohlen wird:

Kampffische, insbesondere die Männchen, sind territorial und können aggressiv gegenüber Artgenossen sein. Diese Aggression kann bis zum Tod des unterlegenen Fisches führen. Daher ist die Haltung von zwei männlichen Kampffischen in einem Aquarium absolut tabu. Auch Weibchen können untereinander zickig sein, weshalb auch hier Vorsicht geboten ist.

Vergesellschaftung – Ja, aber mit Bedacht:

Die Vergesellschaftung von Kampffischen ist nicht unmöglich, erfordert aber viel Fingerspitzengefühl und eine gute Vorbereitung. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten:

  • Aquariengröße: Ein ausreichend großes Aquarium ist essentiell. Je größer das Aquarium, desto mehr Platz haben die Fische, um sich aus dem Weg zu gehen. Ein Aquarium mit mindestens 60 Litern ist für die Vergesellschaftung mit anderen Fischen empfehlenswert, besser sind noch 80 Liter oder mehr.
  • Charakter des Kampffisches: Beobachten Sie Ihren Kampffisch genau. Ist er generell eher friedlich oder sehr territorial? Aggressive Exemplare sollten besser alleine gehalten werden.
  • Strukturierung des Aquariums: Bieten Sie Ihrem Kampffisch und seinen zukünftigen Mitbewohnern ausreichend Versteckmöglichkeiten in Form von Pflanzen, Wurzeln und Höhlen. So können sich die Fische bei Bedarf zurückziehen und Stress vermeiden.
  • Die richtigen Mitbewohner: Nicht jeder Fisch ist für die Vergesellschaftung mit Kampffischen geeignet. Vermeiden Sie Fische mit langen, auffälligen Flossen, da diese vom Kampffisch als Konkurrenz wahrgenommen werden könnten. Auch sehr quirlige oder aggressive Arten sind ungeeignet.

Geeignete Vergesellschaftungspartner:

Einige Fischarten haben sich als relativ friedliche Mitbewohner für Kampffische erwiesen, darunter:

  • Panzerwelse (Corydoras): Diese friedlichen Bodenbewohner sind in der Regel kein Problem für Kampffische. Sie kümmern sich um Futterreste am Boden und sind somit nützliche Helfer im Aquarium. Besonders geeignet sind Zwergpanzerwelse, da sie nicht zu groß werden.
  • Platys (Xiphophorus maculatus): Diese robusten und friedlichen Lebendgebärenden sind ebenfalls eine gute Wahl. Achten Sie jedoch darauf, dass die Wasserwerte für beide Arten passen.
  • Ohrgitter-Harnischwelse (Otocinclus): Diese kleinen Algenfresser sind friedlich und halten sich meist an den Scheiben und Pflanzen auf, was das Risiko von Konflikten mit dem Kampffisch minimiert.
  • Schnecken: Verschiedene Schneckenarten, wie z.B. Rennschnecken oder Posthornschnecken, können ebenfalls im Aquarium mit Kampffischen gehalten werden. Sie helfen bei der Algenbekämpfung und sind in der Regel friedlich.
  • Garnelen: Garnelen können eine Herausforderung sein, da sie vom Kampffisch als Futter angesehen werden könnten. Größere Garnelenarten wie Amanogarnelen haben jedoch eine bessere Überlebenschance.

Was man vermeiden sollte:

  • Andere Kampffische (Männchen): Absolute No-Go!
  • Fische mit langen, auffälligen Flossen: Z.B. Guppys (vor allem Männchen), Schleierschwänze.
  • Flossenzupfer: Z.B. Sumatrabarben, Roter von Rio.
  • Sehr quirlige oder aggressive Arten: Z.B. Buntbarsche, Tigerbarben.

Fazit:

Die Vergesellschaftung von Kampffischen ist möglich, aber mit Sorgfalt und Bedacht zu planen. Beobachten Sie Ihren Kampffisch genau, wählen Sie geeignete Mitbewohner aus und bieten Sie ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten. Wenn Sie diese Punkte beachten, kann die Vergesellschaftung gelingen und Ihrem Aquarium eine interessante Dynamik verleihen. Andernfalls ist die Einzelhaltung immer die sicherste Option, um das Wohlbefinden Ihres Kampffisches zu gewährleisten.