Was löst zu hoher Puls aus?

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Herzrasen kann vielfältige Ursachen haben. Während psychischer Stress, ausgelöst durch Angst oder Aufregung, den Puls beschleunigen kann, spielen auch körperliche Faktoren eine Rolle. Herzschwäche oder eine Überfunktion der Schilddrüse können ebenfalls Tachykardie auslösen. Eine ärztliche Abklärung ist ratsam, um die individuelle Ursache zu ermitteln.

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Zu hoher Puls: Ursachen und wann Sie zum Arzt sollten

Ein zu hoher Puls, medizinisch als Tachykardie bezeichnet, ist ein häufiges Symptom, das auf eine Vielzahl von Ursachen hinweisen kann. Ein schneller Herzschlag an sich ist nicht immer besorgniserregend – ein kurzer Anstieg der Herzfrequenz etwa bei körperlicher Anstrengung oder emotionaler Belastung ist normal. Besonders bedenklich wird es jedoch, wenn der erhöhte Puls andauernd oder unregelmäßig auftritt, von anderen Symptomen begleitet wird oder ohne erkennbare Ursache entsteht.

Mögliche Ursachen für einen zu hohen Puls lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:

1. Physiologische Ursachen (körperlich bedingt):

  • Körperliche Anstrengung: Sport, schwere körperliche Arbeit oder einfach nur schnelles Treppensteigen führen zu einem natürlichen Anstieg der Herzfrequenz, um den erhöhten Sauerstoffbedarf des Körpers zu decken. Dieser Anstieg normalisiert sich jedoch nach Beendigung der Anstrengung wieder.
  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel kann zu einem beschleunigten Herzschlag führen, da das Blutvolumen sinkt und das Herz stärker arbeiten muss, um den Körper ausreichend zu versorgen.
  • Fieber: Erkrankungen mit Fieber erhöhen die Körpertemperatur und den Stoffwechsel, was wiederum zu einem erhöhten Puls führt.
  • Anämie (Blutarmut): Ein Mangel an roten Blutkörperchen reduziert die Sauerstofftransportkapazität des Blutes. Das Herz muss daher schneller schlagen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen beschleunigt den Stoffwechsel und führt zu einem erhöhten Puls, oft in Kombination mit anderen Symptomen wie Gewichtsverlust, Nervosität und Schwitzen.
  • Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien): Hierbei handelt es sich um Störungen des natürlichen Herzschlagrhythmus. Diese können sowohl zu einem zu schnellen als auch zu einem zu langsamen oder unregelmäßigen Puls führen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von angeborenen Herzfehlern bis hin zu Erkrankungen des Herzmuskels.
  • Herzklappenerkrankungen: Defekte Herzklappen können die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigen und zu einem erhöhten Puls führen.
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Bei Herzschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut durch den Körper zu pumpen. Der Körper versucht dies durch einen erhöhten Puls zu kompensieren.
  • Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere Stimulanzien, können einen erhöhten Puls als Nebenwirkung haben.

2. Psychische Ursachen:

  • Stress: Angst, Aufregung, Nervosität oder starke emotionale Belastungen können zu einem beschleunigten Herzschlag führen. Der Körper schüttet Adrenalin aus, welches den Puls erhöht.
  • Panikattacken: Während einer Panikattacke kommt es zu einem starken Anstieg der Herzfrequenz, oft kombiniert mit Atemnot, Schwindel und anderen Symptomen.
  • Depression: Auch bei Depressionen kann ein erhöhter Puls auftreten.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Ein anhaltend erhöhter Puls, insbesondere wenn er mit anderen Symptomen wie Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen, Ohnmacht oder ungewöhnlicher Müdigkeit einhergeht, erfordert unbedingt eine ärztliche Abklärung. Auch ein unregelmäßiger Herzschlag sollte untersucht werden. Der Arzt kann durch verschiedene Untersuchungen, wie beispielsweise ein EKG oder eine Blutuntersuchung, die Ursache des erhöhten Pulses feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Verzögern Sie den Arztbesuch nicht, denn ein unbehandelter erhöhter Puls kann schwerwiegende Folgen haben. Selbst scheinbar harmlose Ursachen sollten abgeklärt werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.