Was passiert bei Alkoholunverträglichkeit?

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Alkoholunverträglichkeit äußert sich häufig durch Hautrötungen, verstopfte Nase und Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Diese Symptome treten meist unmittelbar nach dem Genuss alkoholischer Getränke auf. Ein rotes, warmes Gesicht und Hals sind typische Anzeichen.
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Die rote Nase und der Übelkeitsanfall: Was passiert bei Alkoholunverträglichkeit?

Alkoholgenuss sollte ein Vergnügen sein, doch für manche Menschen endet er mit unangenehmen Symptomen. Die Rede ist von Alkoholunverträglichkeit, ein weit verbreitetes Phänomen, das weit mehr als nur einen “Kater” bedeutet. Während ein Kater sich oft erst Stunden nach dem Alkoholkonsum einstellt, zeigen sich die Reaktionen bei einer Unverträglichkeit unmittelbar nach dem Genuss alkoholischer Getränke. Doch was passiert eigentlich im Körper, und warum reagieren manche Menschen so empfindlich auf Alkohol?

Die Hauptursache für Alkoholunverträglichkeit liegt in einem Mangel oder einer eingeschränkten Aktivität des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH). Dieses Enzym ist essentiell für den Abbau von Alkohol im Körper. Es wandelt das Ethanol im Alkohol zunächst in Acetaldehyd um, eine hochgiftige Zwischenverbindung. Bei Personen mit Alkoholunverträglichkeit ist dieser erste Schritt des Abbaus verlangsamt oder ineffizient. Die Folge: Eine erhöhte Konzentration von Acetaldehyd im Blut.

Dieser Acetaldehydanstieg ist die Wurzel des Übels. Er ist verantwortlich für die charakteristischen Symptome einer Alkoholunverträglichkeit. Diese reichen von milden Beschwerden bis hin zu starken Reaktionen:

  • Hautrötungen (Flush-Reaktion): Acetaldehyd erweitert die Blutgefäße in der Haut, was zu Rötungen im Gesicht, Hals und Oberkörper führt. Oftmals ist die Haut gleichzeitig warm und fühlt sich pulsierend an. Diese Flush-Reaktion ist das wohl bekannteste Symptom.

  • Verstopfte Nase: Ähnlich wie bei der Hautrötung kommt es auch hier zu einer Erweiterung der Blutgefäße in den Schleimhäuten der Nase.

  • Übelkeit und Erbrechen: Die giftige Wirkung des Acetaldehyd auf den Magen-Darm-Trakt führt zu Übelkeit und kann in Erbrechen münden.

  • Kopfschmerzen: Auch Kopfschmerzen sind eine häufige Begleiterscheinung.

  • Schwindel und Herzrasen: In seltenen Fällen können auch Schwindel und ein beschleunigter Herzschlag auftreten.

Die Schwere der Symptome variiert stark von Person zu Person. Während einige Menschen nur leichte Rötungen erleben, leiden andere unter starken Beschwerden, die den Genuss alkoholischer Getränke unmöglich machen. Die genetische Veranlagung spielt hier eine entscheidende Rolle. Besonders Menschen asiatischer Abstammung sind häufiger von einer Alkoholunverträglichkeit betroffen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Alkoholunverträglichkeit nicht mit einer Alkoholsucht verwechselt werden sollte. Bei Unverträglichkeit handelt es sich um eine physiologische Reaktion, während Sucht eine psychische Erkrankung darstellt.

Wer unter Alkoholunverträglichkeit leidet, sollte auf den Konsum von Alkohol verzichten oder diesen stark reduzieren. Ein Alkoholverzicht ist die sicherste Methode, um die unangenehmen Symptome zu vermeiden. Ein Arztbesuch kann klären, ob andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen und welche Möglichkeiten der Bewältigung bestehen. Die Selbstmedikation mit Medikamenten ist in diesem Zusammenhang dringend abzuraten. Es ist immer ratsam, sich ärztlich beraten zu lassen, bevor man neue Medikamente einnimmt.