Was passiert bei einem leichten Herzinfarkt?

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Ein stiller Herzinfarkt verläuft unauffällig, ohne die typischen Begleiterscheinungen. Obwohl die Blutversorgung des Herzens beeinträchtigt ist und Herzmuskelschäden entstehen, bleiben die Betroffenen symptomfrei. Die Diagnose erfolgt oft zufällig, beispielsweise durch EKG-Untersuchungen. Folgeschäden sind dennoch möglich.

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Leichter Herzinfarkt: Symptome, Diagnose und Folgen eines stillen Angina-Piekels

Ein leichter Herzinfarkt, auch stiller Herzinfarkt oder “silent myocardial infarction” genannt, ist eine unterschätzte Gefahr. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er im Gegensatz zu einem klassischen Herzinfarkt oft symptomlos verläuft. Das bedeutet, dass die Betroffenen keine typischen Schmerzen in der Brust, Atemnot oder Schweißausbrüche verspüren. Obwohl die Blutversorgung des Herzens beeinträchtigt ist und Herzmuskelschäden entstehen können, bleibt das subjektive Empfinden meist unauffällig.

Wie kommt es zum stillen Herzinfarkt?

Die genaue Ursache für die fehlenden Symptome ist komplex. Es wird angenommen, dass bei einem stillen Herzinfarkt die betroffene Region des Herzens weniger stark durchblutet ist, als dies bei einem klassischen Herzinfarkt der Fall ist. Dies führt zu einem geringeren Grad an Sauerstoffmangel und damit auch zu weniger stark ausgeprägten Schmerzreaktionen. Auch die individuellen Schmerzempfindungen spielen eine Rolle. Ältere Menschen oder Personen mit bestimmten Vorerkrankungen können beispielsweise weniger starke Beschwerden wahrnehmen.

Wie wird ein stiller Herzinfarkt diagnostiziert?

Die Diagnose eines stillen Herzinfarkts ist oft schwierig. Die fehlenden typischen Symptome erschweren eine Selbstdiagnose. Häufig wird der stille Infarkt erst durch Routineuntersuchungen wie EKGs, Belastungs-EKGs oder Herz-Ultraschall (Echokardiographie) entdeckt. Diese Untersuchungen können Schädigungen des Herzmuskels erkennen, die auf einen früheren Infarkt hindeuten. Eine erhöhte Konzentration bestimmter Enzyme im Blut (z.B. Troponin) kann ebenfalls auf einen Herzmuskel-Schaden hinweisen und somit die Diagnose unterstützen.

Welche Folgeschäden sind möglich?

Ein stiller Herzinfarkt kann langfristige Folgen haben, selbst wenn keine ausgeprägten Symptome auftreten. Die Schäden am Herzmuskel können die Funktion des Herzens langfristig beeinträchtigen und das Risiko für weitere Herzinfarkte oder andere Herzkrankheiten erhöhen. Dazu gehören:

  • Chronische Herzinsuffizienz: Eine vermindert leistungsfähige Herzmuskulatur kann zu einer chronischen Herzinsuffizienz führen, die sich durch Atemnot, Schwellungen der Beine und Müdigkeit äußert.
  • Arrhythmien: Störungen des Herzrhythmus können auftreten, die zu Herzrasen oder -rhythmusstörungen führen.
  • Erhöhtes Risiko für weitere Herzinfarkte: Ein bereits erlittener stiller Infarkt ist ein Risikofaktor für weitere Infarkte.
  • Erhöhte Mortalität: Eine Studie (Name der Studie und Link, falls verfügbar) zeigt, dass Patienten mit stillen Herzinfarkten eine erhöhte Sterblichkeit aufweisen, besonders bei Herzinsuffizienz.

Was kann man tun?

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Früherkennung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind entscheidend. Hierzu gehören:

  • Risikofaktoren beachten: Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Übergewicht sind wichtige Risikofaktoren, die reduziert werden sollten.
  • Gesunde Lebensweise: Ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Stressbewältigung sind essenziell.
  • Regelmäßige Arztbesuche: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Risikofaktoren und lassen Sie sich regelmäßig untersuchen.

Fazit:

Stille Herzinfarkte sind eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr, die oftmals unbemerkt bleiben. Frühzeitige Diagnose und die aktive Bewältigung der Risikofaktoren sind entscheidend für die Vermeidung von Folgeschäden und die Erhaltung der Herzgesundheit. Besonders wichtig ist eine kontinuierliche Kommunikation mit dem behandelnden Arzt.