Was passiert mit dem Körper beim Apnoetauchen?

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Beim Eintauchen ins Wasser verlangsamt sich die Herzfrequenz deutlich. Der Körper schaltet in einen energiesparenden Modus, wodurch der Puls um etwa 20 Schläge pro Minute sinken kann. Dieser Effekt tritt bereits nach wenigen Sekunden statischer Apnoe auf.
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Was passiert mit dem Körper beim Apnoetauchen?

Beim Apnoetauchen, also dem Tauchen ohne Hilfe von Atemgeräten, muss der Körper extreme Veränderungen bewältigen. Beim Eintauchen ins Wasser löst der Tauchreflex eine Reihe physiologischer Reaktionen aus, die dem Körper helfen, diese Herausforderungen zu meistern.

Verringerte Herzfrequenz:

Eine der deutlichsten Anpassungen ist eine Verlangsamung der Herzfrequenz. Innerhalb weniger Sekunden kann der Puls um bis zu 20 Schläge pro Minute sinken. Dieser Effekt ist auf die Aktivierung des Tauchreflexes zurückzuführen, der den Herzvagusnerv stimuliert. Dies führt zu einer Verringerung der Herzfrequenz und einer Reduzierung des Sauerstoffverbrauchs.

Vasokonstriktion:

Eine weitere Anpassung ist die Vasokonstriktion, also die Verengung der Blutgefäße. Dies geschieht, um den Blutfluss zu den lebenswichtigen Organen wie Gehirn, Herz und Lunge zu priorisieren. Die periphere Vasokonstriktion reduziert den Blutfluss zu den Gliedmaßen und der Haut, was zu einer Senkung der Körpertemperatur führt.

Blutverschiebung:

Beim Eintauchen ins Wasser verschiebt sich das Blutvolumen von den unteren Extremitäten in den oberen Körper. Dies wird durch die Schwerkraft und den erhöhten Druck auf die Blutgefäße in den unteren Extremitäten verursacht. Die erhöhte Blutmenge im Oberkörper sorgt für eine bessere Sauerstoffversorgung des Gehirns und des Herzens.

Veränderungen in der Atmung:

Während der Apnoe hält der Taucher den Atem an. Dies führt zu einem Anstieg des Kohlendioxidgehalts im Blut, was zu einer Stimulation des Atemzentrums führt. Allerdings unterdrückt der Tauchreflex diese Stimulation teilweise, wodurch der Drang zu atmen minimiert wird.

Stoffwechselanpassungen:

Wenn der Körper während der Apnoe ohne Sauerstoff auskommt, schaltet er in einen energiesparenden Modus um. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, was den Sauerstoffverbrauch reduziert. Der Körper verwendet auch andere Energiequellen wie gespeicherte Glukose und Fette, um Energie zu produzieren.

Gefahren:

Es ist wichtig zu beachten, dass Apnoetauchen eine gefährliche Aktivität sein kann, die nur von erfahrenen und ausgebildeten Tauchern durchgeführt werden sollte. Die Unterdrückung des Atemreflexes kann zu Bewusstlosigkeit und Ertrinken führen. Darüber hinaus kann die Verringerung des Sauerstoffverbrauchs zu Hypoxie oder Sauerstoffmangel im Gehirn führen.