Was passiert, wenn eine Frau zu viel Östrogen hat?

0 Sicht

Ein Überschuss an Östrogen kann bei Frauen zu einer Reihe unangenehmer Beschwerden führen. Unregelmäßige Zyklen, Gewichtszunahme und belastende Stimmungsschwankungen sind typische Folgen. Auch chronische Müdigkeit kann ein Anzeichen für eine Östrogendominanz sein. Linderung versprechen neben hormonellen Behandlungen auch Anpassungen des Lebensstils, die das hormonelle Gleichgewicht unterstützen.

Kommentar 0 mag

Zu viel Östrogen: Wenn das weibliche Hormon zum Problem wird

Östrogen, das zentrale weibliche Geschlechtshormon, spielt eine entscheidende Rolle im Menstruationszyklus, der Fruchtbarkeit und der allgemeinen Gesundheit der Frau. Ein fein abgestimmtes Gleichgewicht ist essentiell. Doch was passiert, wenn der Östrogenspiegel aus dem Ruder läuft und zu hoch wird? Ein Östrogenüberschuss, auch Östrogendominanz genannt, kann eine Vielzahl von Beschwerden verursachen und das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.

Die Symptome einer Östrogendominanz sind vielfältig und können von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt sein. Häufig berichten Betroffene von unregelmäßigen Monatsblutungen, die von verstärkten Blutungen bis hin zu ausbleibenden Perioden reichen. Gewichtszunahme, insbesondere im Bereich von Hüfte und Oberschenkeln, ist ein weiteres typisches Anzeichen. Auch Wassereinlagerungen und ein Spannungsgefühl in den Brüsten können auf einen erhöhten Östrogenspiegel hindeuten.

Die Auswirkungen einer Östrogendominanz beschränken sich jedoch nicht nur auf körperliche Symptome. Viele Frauen erleben auch Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Angstzustände und depressive Verstimmungen. Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen und chronische Müdigkeit können ebenfalls auftreten und die Lebensqualität erheblich einschränken. Ein oft unterschätztes Symptom ist auch Libidoverlust.

Die Ursachen für eine Östrogendominanz sind komplex und können sowohl endogener als auch exogener Natur sein. Neben hormonellen Veränderungen im Körper, beispielsweise während der Perimenopause, können auch äußere Faktoren wie Stress, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Umweltgifte (z.B. Xenoöstrogene) zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt beitragen. Auch bestimmte Medikamente, wie z.B. die Hormonersatztherapie, können den Östrogenspiegel beeinflussen.

Die Diagnose einer Östrogendominanz erfolgt durch eine umfassende Anamnese und hormonelle Untersuchungen, in der Regel über eine Blut- oder Speichelanalyse. Wichtig ist hierbei, das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron zu betrachten, da ein Progesteronmangel ebenfalls zu einer relativen Östrogendominanz führen kann.

Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der individuellen Situation und der Ursache der Östrogendominanz. Neben einer hormonellen Therapie, die darauf abzielt, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen, können auch Lebensstiländerungen einen positiven Einfluss haben. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Auch die Reduktion von Umweltgiften im Alltag kann dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Ergänzend können pflanzliche Präparate, wie z.B. Mönchspfeffer, unterstützend wirken, sollten aber immer in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker angewendet werden.

Bei Verdacht auf eine Östrogendominanz ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden.