Was passiert, wenn ich zu viel trinke?

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Bei übermäßigem Wasserkonsum (über 5 Liter innerhalb weniger Stunden) wird der Salzhaushalt des Körpers gestört. Dies kann zu gefährlichen Folgen wie Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen oder sogar Nierenversagen führen. Im schlimmsten Fall kann eine Wasservergiftung tödlich enden.

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Was passiert, wenn ich zu viel trinke? – Ein Überblick über die Gefahren des übermäßigen Flüssigkeitskonsums

Die gängige Weisheit besagt, dass ausreichend trinken gesund ist. Doch was passiert, wenn wir diese Empfehlung übertreiben? Der Glaube, je mehr desto besser, ist in Bezug auf Flüssigkeitsaufnahme gefährlich falsch. Während ein leichter Flüssigkeitsüberschuss meist vom Körper problemlos verarbeitet wird, kann übermäßiger Konsum, insbesondere von reinem Wasser innerhalb kurzer Zeit, ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Es geht hier nicht nur um das “zu viel” im Sinne von täglich mehreren Litern mehr als nötig, sondern um die akute Aufnahme sehr großer Mengen innerhalb weniger Stunden.

Die entscheidende Komponente ist dabei der Elektrolythaushalt, insbesondere der Natriumspiegel im Blut. Trinkt man zu viel Wasser, verdünnt sich das Blut. Dieser Zustand, Hyponatriämie genannt, führt zu einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt. Der Körper versucht, den Natriumverlust auszugleichen, was zu verschiedenen Symptomen führen kann. Diese reichen von harmlosen Beschwerden wie:

  • Kopfschmerzen: Ein häufiges Frühsymptom, das durch den veränderten osmotischen Druck im Gehirn entsteht.
  • Übelkeit und Erbrechen: Der Körper versucht, den Flüssigkeitsüberschuss über diesen Weg auszuscheiden.
  • Schwindel und Benommenheit: Folge des gestörten Elektrolythaushaltes und des veränderten Blutdrucks.
  • Muskelkrämpfe: Durch den Natriummangel kommt es zu Störungen in der Muskelkontraktion.

Bei schwereren Fällen können lebensbedrohliche Komplikationen auftreten:

  • Herzrhythmusstörungen: Das Ungleichgewicht der Elektrolyte beeinträchtigt die elektrische Leitfähigkeit des Herzens.
  • Krampfanfälle: Eine Folge der Gehirnschwellung durch den osmotischen Druckunterschied.
  • Bewusstseinsverlust: Im schlimmsten Fall kann es zum Koma kommen.
  • Nierenversagen: Die Nieren werden durch die Überlastung geschädigt und können ihre Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen.

Die so genannte Wasservergiftung (Hyperhydratation) ist ein medizinischer Notfall und kann, wenn nicht rechtzeitig behandelt, tödlich enden. Sie ist besonders gefährlich für Personen mit bestehenden Nierenerkrankungen oder Herzproblemen. Auch Sportler, die während intensiven Ausdauertrainings zu viel Wasser trinken, ohne ausreichend Elektrolyte zuzuführen, sind gefährdet.

Prävention ist wichtig: Trinken Sie ausreichend, aber hören Sie auf Ihren Körper. Durst ist der beste Indikator für Ihren Flüssigkeitsbedarf. Vermeiden Sie den Konsum großer Mengen Wasser in kurzer Zeit. Bei starker körperlicher Belastung sollten Sie Elektrolytlösungen bevorzugen, um den Verlust an Mineralstoffen auszugleichen. Sollten Sie Symptome eines Flüssigkeitsüberschusses bemerken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Die Behandlung besteht in der Regel in der Infusion von Elektrolytlösungen und der Ausscheidung des überschüssigen Wassers.

Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte einen Arzt oder Apotheker.