Was tun bei sehr häufigem Stuhlgang?

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Entspannung und Bewegung wirken regulierend auf die Verdauung. Yoga, Schwimmen oder leichtes Joggen können helfen, ebenso eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Unterstützend kann der Aufbau der Darmflora mit geeigneten Präparaten sinnvoll sein.
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Zu oft auf dem Klo? Ursachen und Strategien bei sehr häufigem Stuhlgang

Sehr häufiger Stuhlgang, auch als Diarrhö oder Durchfall bezeichnet, kann ein belastendes Symptom sein, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Mehr als drei Stuhlgänge pro Tag, die zudem flüssig oder breiig sind, sprechen für eine solche Erkrankung. Doch hinter diesem Symptom können vielfältige Ursachen stecken, die von harmlosen, vorübergehenden Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen. Daher ist es wichtig, die Ursache zu identifizieren und gezielt zu behandeln.

Mögliche Ursachen für sehr häufigen Stuhlgang:

  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen des Magen-Darm-Trakts sind die häufigste Ursache. Diese führen oft zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktoseintoleranz, Fructosemalabsorption oder Glutenunverträglichkeit können zu vermehrtem Stuhlgang führen. Die Reaktion des Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel ist individuell unterschiedlich und äußert sich oft mit Blähungen und Krämpfen neben dem häufigen Stuhlgang.
  • Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, insbesondere Antibiotika, können die Darmflora stören und zu Durchfall führen. Auch Abführmittel können, bei längerer Anwendung, zu einem Ungleichgewicht führen.
  • Stress und psychische Faktoren: Psychischer Stress kann sich stark auf das Verdauungssystem auswirken und zu vermehrtem Stuhlgang führen. Die Verbindung zwischen Psyche und Darm ist eng.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Erkrankungen, die zu anhaltendem Durchfall, Bauchschmerzen und anderen Symptomen führen können. Diese Erkrankungen erfordern eine spezialisierte medizinische Behandlung.
  • Reizdarmsyndrom (RDS): Diese funktionelle Erkrankung des Darms ist durch wiederkehrende Bauchschmerzen, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten (Durchfall oder Verstopfung) gekennzeichnet.
  • Zöliakie: Eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper auf Gluten reagiert, was zu Durchfall und anderen Verdauungsproblemen führen kann.

Was tun bei sehr häufigem Stuhlgang?

Bei plötzlich auftretendem, sehr häufigem Stuhlgang sollte zunächst die Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden. Viel trinken, am besten Wasser, Tee oder Elektrolytlösungen, ist unerlässlich, um einen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Leichte Kost, wie Reis, Bananen, Zwieback oder geriebene Karotten, kann den gereizten Darm schonen.

Langfristige Strategien:

  • Entspannungstechniken: Stressbewältigung durch Yoga, Meditation oder autogenes Training kann die Darmfunktion positiv beeinflussen. Regelmäßige Bewegung, wie Yoga, Schwimmen oder leichtes Joggen, fördert die Darmtätigkeit und kann regulierend wirken.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Genügend Wasser, ungesüßte Tees und frische Säfte unterstützen die Verdauung.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist wichtig für eine gesunde Darmflora. Eine genaue Analyse der eigenen Ernährung kann helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren. Ein Ernährungstagebuch kann dabei unterstützen.
  • Probiotika: Der gezielte Aufbau der Darmflora mit geeigneten Präparaten kann unterstützend wirken. Die Auswahl sollte jedoch individuell abgestimmt werden und gegebenenfalls mit einem Arzt besprochen werden.
  • Medikamente: Bei anhaltendem oder schwerem Durchfall sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache klären und gegebenenfalls Medikamente zur Behandlung verschreiben.

Wann zum Arzt gehen?

Bei anhaltendem, sehr häufigem Stuhlgang, begleitenden Symptomen wie hohem Fieber, Blut im Stuhl, starken Bauchschmerzen oder starkem Gewichtsverlust ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen. Eine frühzeitige Abklärung der Ursache ist wichtig, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Selbstmedikation sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.