Was tun bei zu kalter Körpertemperatur?
Bei zu niedriger Körpertemperatur ist schnelles Handeln gefragt. Beginnen Sie, indem Sie nasse Kleidung entfernen und den Betroffenen in warme Decken hüllen. Zusätzlich zur äußeren Wärmezufuhr ist es wichtig, erwärmte Luft einatmen zu lassen und warme, nicht-alkoholische Getränke zu geben, um den Körper von innen heraus zu wärmen. So lässt sich die Unterkühlung effektiv bekämpfen.
Wenn die Kälte in den Knochen kriecht: Was tun bei Unterkühlung?
Die Körpertemperatur ist ein fragiles Gleichgewicht. Während Fieber uns oft Sorgen bereitet, ist eine zu niedrige Körpertemperatur, die sogenannte Hypothermie oder Unterkühlung, ebenso gefährlich und erfordert sofortiges Handeln. Besonders in der kalten Jahreszeit, aber auch bei längeren Aufenthalten im Freien, bei Unfällen oder bestimmten Erkrankungen kann die Körpertemperatur unter den Normalwert von 36,5°C sinken und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Wann spricht man von Unterkühlung?
Man unterscheidet verschiedene Stadien der Unterkühlung, je nach Körpertemperatur:
- Leichte Unterkühlung (32-35°C): Zittern, blasse Haut, schneller Herzschlag, erhöhte Atemfrequenz, Verwirrtheit, undeutliche Sprache.
- Mittlere Unterkühlung (28-32°C): Stärkeres Zittern oder Zittern hört auf, Muskelsteifigkeit, Koordinationsschwierigkeiten, zunehmende Verwirrtheit, Benommenheit.
- Schwere Unterkühlung (unter 28°C): Bewusstlosigkeit, unregelmäßige Atmung oder Atemstillstand, schwacher Puls oder Pulslosigkeit, starre Muskeln.
Was tun bei Verdacht auf Unterkühlung?
Schnelles und entschlossenes Handeln ist entscheidend, um die Auswirkungen der Unterkühlung zu minimieren und potenziell lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern.
Die Sofortmaßnahmen im Überblick:
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Gefahrenquelle beseitigen: Bringen Sie die Person an einen warmen, trockenen Ort. Schützen Sie sie vor Wind und weiterer Auskühlung.
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Nasse Kleidung entfernen: Nasse Kleidung verstärkt den Wärmeverlust erheblich. Ziehen Sie die betroffene Person vorsichtig aus und hüllen Sie sie in trockene, warme Decken oder Schlafsäcke.
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Wärme zuführen:
- Äußere Wärmezufuhr: Verwenden Sie warme (nicht heiße!) Wärmflaschen oder Wärmepads, die Sie im Achselbereich, in der Leistengegend und am Hals platzieren. Achten Sie darauf, die Haut nicht direkt zu berühren, um Verbrennungen zu vermeiden.
- Innere Wärmezufuhr: Wenn die Person bei Bewusstsein ist und schlucken kann, geben Sie ihr warme, zuckerhaltige Getränke wie Tee oder Brühe. Vermeiden Sie Alkohol! Alkohol erweitert die Blutgefäße und fördert den Wärmeverlust.
- Erwärmte Luft einatmen lassen: Warme Luft kann über eine Wärmflasche mit heißem Wasser (nicht kochend!) erzeugt werden, über die ein Tuch gelegt wird. Die Person kann dann die warme, feuchte Luft einatmen.
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Bewusstsein prüfen: Überprüfen Sie regelmäßig das Bewusstsein, die Atmung und den Puls der Person.
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Stabile Seitenlage: Wenn die Person bewusstlos ist, aber atmet, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage.
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Notruf absetzen: Wählen Sie sofort den Notruf (112) und schildern Sie die Situation so genau wie möglich. Die Leitstelle kann Ihnen weitere Anweisungen geben und einen Notarzt schicken.
Wichtige Hinweise:
- Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen: Bei schwerer Unterkühlung kann ruckartige Bewegung zu Herzrhythmusstörungen führen.
- Keine heißen Bäder oder Duschen: Schnelles Aufwärmen kann den Kreislauf überlasten und gefährliche Folgen haben.
- Keine Massage: Massagen können die Durchblutung der Haut fördern, aber die des Herzens verringern, was kontraproduktiv ist.
Vorbeugen ist besser als Heilen:
- Angemessene Kleidung: Tragen Sie bei kalten Temperaturen mehrere Schichten warmer, atmungsaktiver Kleidung.
- Schutz vor Wind und Nässe: Vermeiden Sie längere Aufenthalte im Freien bei schlechtem Wetter.
- Ausreichende Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: Essen Sie ausreichend und trinken Sie regelmäßig, um den Körper mit Energie zu versorgen.
- Körperliche Aktivität: Bewegung hilft, die Körpertemperatur zu halten.
- Achten Sie auf Risikogruppen: Kinder, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Erkrankungen sind anfälliger für Unterkühlung.
Fazit:
Unterkühlung ist eine ernste Gefahr, die nicht unterschätzt werden sollte. Durch schnelles und richtiges Handeln können schwerwiegende gesundheitliche Folgen verhindert werden. Die genannten Sofortmaßnahmen können Leben retten, ersetzen aber nicht die professionelle medizinische Versorgung durch einen Notarzt. Bleiben Sie wachsam, achten Sie auf sich und andere, und genießen Sie die kalte Jahreszeit mit Bedacht und Vorbereitung.
#Erfrierung#Erste Hilfe#KälteKommentar zur Antwort:
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