Was verursacht Druck auf der Blase?
Anhaltender Blasendruck und Unterleibsschmerzen signalisieren oft eine Erkrankung der Harnwege. Neben Infektionen wie Blasenentzündungen oder Prostataentzündungen kann eine chronische Blasenentzündung, die Interstitielle Zystitis, Ursache sein. Eine genaue Diagnose ist daher unerlässlich für die richtige Behandlung.
Druck auf der Blase: Ursachen und Abklärung
Ein ständiger Druck auf der Blase, oft begleitet von Unterleibsschmerzen, kann sehr belastend sein und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen für dieses unangenehme Symptom sind vielfältig und reichen von harmlosen, vorübergehenden Beschwerden bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Eine frühzeitige Abklärung durch einen Arzt ist daher wichtig, um die richtige Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie einzuleiten.
Häufige Ursachen für Blasendruck:
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Harnwegsinfekte: Blasenentzündungen (Zystitis) sind die häufigste Ursache für Blasendruck. Bakterien gelangen in die Blase und verursachen Entzündungen, die zu häufigem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und eben auch Druckgefühl führen. Auch Infektionen der oberen Harnwege (Nierenbeckenentzündung) oder der Prostata (Prostatitis) können Druck auf die Blase ausüben.
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Interstitielle Zystitis (IC): Diese chronische Blasenerkrankung, auch als “Blasenschmerzsyndrom” bekannt, ist durch anhaltende Schmerzen und Druck im Beckenbereich gekennzeichnet. Die Ursache der IC ist noch nicht vollständig geklärt, aber Entzündungen der Blasenwand spielen vermutlich eine Rolle. Im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen lassen sich bei der IC keine Erreger im Urin nachweisen.
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Überaktive Blase (OAB): Bei einer OAB kommt es zu einem unkontrollierbaren Harndrang, oft begleitet von ungewolltem Urinverlust (Inkontinenz). Auch hier kann ein Druckgefühl auf der Blase auftreten.
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Vergrößerte Prostata (Benigne Prostatahyperplasie, BPH): Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata den Harnfluss behindern und so zu Restharnbildung und Druck auf die Blase führen.
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Blasensteine: Steine in der Blase können ebenfalls Druck und Schmerzen verursachen, insbesondere beim Wasserlassen.
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Tumore: In seltenen Fällen können Tumore im Bereich der Harnwege oder des Beckens Druck auf die Blase ausüben.
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Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen des Nervensystems, die die Blasenfunktion beeinträchtigen, können ebenfalls zu Blasendruck führen.
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Psychische Faktoren: Stress, Angst und Depressionen können sich auch auf die Blasenfunktion auswirken und ein Druckgefühl verursachen.
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Verstopfung: Eine Verstopfung kann durch den Druck des Darms auf die Blase ebenfalls zu Beschwerden führen.
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Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft drückt die wachsende Gebärmutter auf die Blase, was zu häufigem Harndrang und Druckgefühl führen kann.
Diagnosestellung:
Um die Ursache des Blasendrucks abzuklären, wird der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Weitere diagnostische Maßnahmen können Urinuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen, Blasenspiegelungen (Zystoskopie) und Urodynamische Untersuchungen umfassen.
Behandlung:
Die Behandlung des Blasendrucks richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei Harnwegsinfekten werden in der Regel Antibiotika verschrieben. Die Therapie der Interstitiellen Zystitis ist komplexer und umfasst verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze. Bei einer vergrößerten Prostata können Medikamente oder chirurgische Eingriffe erforderlich sein.
Wichtig: Anhaltender Blasendruck sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Selbstmedikation ist nicht ratsam, da die zugrundeliegende Ursache unbehandelt bleiben und möglicherweise schwerwiegende Folgen haben kann.
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