Welche Blutwerte werden im Krankenhaus getestet?
Im Krankenhaus werden zur allgemeinen Gesundheitsuntersuchung häufig folgende Blutwerte bestimmt: großes Blutbild (weiße und rote Blutkörperchen, Blutplättchen), Entzündungsmarker (BSG/CRP), sowie Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure).
Im Krankenhaus werden je nach Patientenbild und vermuteter Erkrankung verschiedene Blutwerte getestet. Ein Standard-Set an Untersuchungen gibt es nicht, die Auswahl richtet sich individuell nach der klinischen Situation. Man unterscheidet dabei zwischen Routinetests, die oft bei der Aufnahme durchgeführt werden, und spezialisierten Tests, die bei Verdacht auf spezifische Erkrankungen angeordnet werden.
Häufige Blutuntersuchungen im Krankenhaus:
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Blutbild (Hämogramm): Gibt Aufschluss über verschiedene Zellpopulationen im Blut. Dazu gehören:
- Erythrozyten (rote Blutkörperchen): Transport von Sauerstoff. Relevant für Anämie-Diagnostik.
- Leukozyten (weiße Blutkörperchen): Teil des Immunsystems. Erhöhte Werte können auf Infektionen hindeuten. Differenzierung der Leukozyten gibt weitere Hinweise.
- Thrombozyten (Blutplättchen): Wichtig für die Blutgerinnung. Veränderungen können Blutungsneigung oder Thromboserisiko anzeigen.
- Hämoglobin: Der rote Blutfarbstoff, der den Sauerstoff transportiert.
- Hämatokrit: Der Anteil der zellulären Bestandteile am Gesamtblutvolumen.
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Entzündungsparameter: Zeigen Entzündungen im Körper an.
- C-reaktives Protein (CRP): Unspezifischer Entzündungsmarker.
- Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): Ebenfalls ein unspezifischer Entzündungsmarker.
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Nierenwerte: Geben Aufschluss über die Nierenfunktion.
- Kreatinin: Abfallprodukt des Muskelstoffwechsels, wird über die Nieren ausgeschieden.
- Harnstoff: Abfallprodukt des Eiweißstoffwechsels, wird ebenfalls über die Nieren ausgeschieden.
- Glomeruläre Filtrationsrate (GFR): Berechneter Wert, der die Filterleistung der Nieren angibt.
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Elektrolyte: Wichtige Mineralstoffe im Körper.
- Natrium: Wichtig für den Wasserhaushalt und die Nervenfunktion.
- Kalium: Wichtig für die Muskelfunktion und den Herzrhythmus.
- Calcium: Wichtig für Knochen, Muskeln und Nerven.
- Chlorid: Wichtig für den Säure-Basen-Haushalt.
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Leberwerte: Geben Aufschluss über die Leberfunktion.
- GOT (AST), GPT (ALT): Enzyme, die bei Leberschäden erhöht sein können.
- Gamma-GT: Enzym, das bei Leber- und Gallenwegserkrankungen erhöht sein kann.
- Bilirubin: Abbauprodukt des Hämoglobins, kann bei Lebererkrankungen erhöht sein.
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Gerinnungsparameter: Zur Beurteilung der Blutgerinnung.
- INR (International Normalized Ratio): Standardisierter Wert zur Kontrolle der Blutgerinnung, insbesondere bei Patienten, die Antikoagulantien einnehmen.
- PTT (Partielle Thromboplastinzeit): Misst die Zeit bis zur Bildung eines Blutgerinnsels.
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Blutzucker: Zur Diagnose und Überwachung von Diabetes mellitus.
Dies ist keine vollständige Liste, sondern eine Auswahl häufiger Blutuntersuchungen. Die tatsächlich durchgeführten Tests hängen von der individuellen Situation des Patienten ab und werden vom behandelnden Arzt festgelegt. Zusätzlich zu den genannten Werten können weitere Parameter wie z.B. Hormone, Tumormarker oder spezifische Antikörper bestimmt werden. Es ist wichtig, die Ergebnisse der Blutuntersuchungen im Kontext der gesamten klinischen Befunde zu interpretieren.
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