Welche Droge ist Nummer 1?

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Cannabis ist mit einer weltweiten Konsumprävalenz von 8,8 % die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Dies entspricht schätzungsweise 276 Millionen Menschen, die 2021 Cannabis konsumiert haben.

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Die globale Drogenlandschaft: Cannabis an der Spitze – aber mit Einschränkungen

Die Frage nach der „Nummer 1“-Droge ist komplex und hängt stark von der Definition ab. Betrachtet man die reine Konsumprävalenz weltweit, so lässt sich die Aussage, dass Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge ist, mit Statistiken wie der von Ihnen genannten (weltweite Konsumprävalenz von 8,8 %, schätzungsweise 276 Millionen Konsumenten im Jahr 2021) untermauern. Diese Zahlen unterstreichen den globalen Umfang des Cannabiskonsums und verdeutlichen seine weitverbreitete Akzeptanz, zumindest in Teilen der Welt.

Allerdings ist diese Aussage mit einigen wichtigen Einschränkungen zu betrachten:

  • Definition von „illegal“: Die Legalität von Cannabis variiert stark zwischen Ländern und Regionen. In einigen Ländern ist es medizinisch oder sogar vollständig legal, während es in anderen strengstens verboten ist. Die Statistik erfasst also nur den Konsum in Gebieten, wo Cannabis illegal ist. Würde man den legalen Konsum mit einbeziehen, läge die Zahl der Konsumenten deutlich höher.

  • Erhebungsmethodik: Die Daten zur Drogenkonsumprävalenz beruhen auf Schätzungen und Erhebungen, die methodische Grenzen aufweisen. Die Dunkelziffer des Konsums, also der Anteil der Konsumenten, die nicht in Statistiken erfasst werden, ist vermutlich hoch. Dies gilt insbesondere für illegale Substanzen.

  • Vergleichbarkeit anderer Drogen: Der Vergleich mit anderen Substanzen wie Alkohol oder Tabak ist schwierig, da diese legal sind und daher leichter zu erfassen sind. Der Konsum von Alkohol und Tabak übertrifft den von Cannabis bei weitem, wenngleich diese Substanzen in vielen Ländern reguliert und nicht als illegal gelten.

  • Abhängigkeitspotenzial: Die Frage nach der “Nummer 1”-Droge sollte nicht nur die Konsumprävalenz, sondern auch das Abhängigkeitspotenzial und die gesundheitlichen Folgen berücksichtigen. Hier zeigt sich ein differenzierteres Bild. Während Cannabis ein geringeres Abhängigkeitspotenzial als beispielsweise Opioide aufweist, bestehen dennoch gesundheitliche Risiken, insbesondere bei langfristigem und intensivem Konsum.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge weltweit ist. Diese Aussage muss aber im Kontext der oben genannten Einschränkungen interpretiert werden. Ein umfassenderes Verständnis der globalen Drogenlandschaft erfordert eine differenzierte Betrachtung, die sowohl die Konsumprävalenz als auch die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen verschiedener Substanzen einbezieht. Eine einfache Rangordnung nach Konsumzahlen allein greift zu kurz und kann zu irreführenden Schlussfolgerungen führen.