Welche Leberwerte sind bei einer Fettleber erhöht?
Welche Leberwerte sind bei einer Fettleber erhöht? – Ein Überblick
Eine Fettleber, medizinisch Steatosis hepatis genannt, ist eine häufige Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Fett in den Leberzellen gekennzeichnet ist. Oft verläuft sie zunächst symptomlos und wird erst durch erhöhte Leberwerte im Blutbild entdeckt. Doch welche Leberwerte sind es konkret, die auf eine Fettleber hindeuten? Es gibt nicht einen einzigen Wert, sondern ein Muster aus verschiedenen Parametern, die im Zusammenspiel betrachtet werden müssen.
Die wichtigsten erhöhten Leberwerte bei einer Fettleber sind die Leberenzyme Gamma-GT (γ-GT), GPT (ALAT) und GOT (ASAT). Diese Enzyme befinden sich normalerweise im Inneren der Leberzellen. Bei einer Schädigung der Leberzellen, wie sie bei einer Fettleber – insbesondere bei der alkoholischen Fettleber oder der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) – auftreten kann, werden diese Enzyme freigesetzt und gelangen ins Blut. Ein erhöhter Wert deutet daher auf eine Schädigung der Leber hin.
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γ-GT (Gamma-Glutamyltransferase): Dieser Wert ist besonders empfindlich für eine Schädigung der Leberzellen durch Alkohol, aber auch bei anderen Lebererkrankungen, inklusive NAFLD, erhöht. Eine deutlich erhöhte γ-GT kann auf einen erhöhten Alkoholkonsum hinweisen, muss aber nicht zwangsläufig eine schwere Lebererkrankung bedeuten.
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GPT (Alaninaminotransferase, ALAT): ALAT ist ein Enzym, das hauptsächlich in der Leber vorkommt. Erhöhte ALAT-Werte sind ein wichtiger Indikator für eine Leberzellschädigung. Im Gegensatz zu γ-GT ist ALAT weniger spezifisch für Alkoholeinfluss und steigt auch bei anderen Lebererkrankungen an.
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GOT (Aspartataminotransferase, ASAT): Ähnlich wie ALAT ist ASAT ein Leberenzym. Ein Anstieg ist ebenfalls ein Hinweis auf eine Leberzellschädigung. Allerdings ist ASAT weniger leberspezifisch als ALAT, da es auch in anderen Organen wie Herzmuskel und Skelettmuskulatur vorkommt. Ein deutlich erhöhter ASAT-Wert im Verhältnis zu ALAT kann auf eine zusätzliche Schädigung anderer Organe hinweisen.
Wichtig: Ein erhöhter Wert eines einzelnen dieser Enzyme allein reicht nicht aus, um eine Fettleber zu diagnostizieren. Die Diagnose wird durch eine Kombination aus Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchung des Bauches (Sonographie) und gegebenenfalls einer Leberbiopsie gestellt. Die Höhe der Erhöhung, das Verhältnis von ASAT zu ALAT und weitere klinische Befunde spielen eine entscheidende Rolle.
Zusätzlich zu den genannten Leberwerten können bei einer Fettleber auch andere Blutwerte verändert sein, wie z.B. erhöhte Blutfette (Triglyzeride, Cholesterin), niedriges HDL-Cholesterin (“gutes” Cholesterin), erhöhte Blutzuckerwerte (Nüchternblutzucker) und erhöhte Entzündungsmarker. Diese Werte geben Hinweise auf die Ursachen und das Ausmaß der Erkrankung und helfen bei der Einschätzung des Risikos für Folgeerkrankungen.
Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei Verdacht auf eine Fettleber oder andere Lebererkrankungen ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
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