Welche Medikamente machen eine Hyponatriämie?

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Zahlreiche Medikamente können zu Hyponatriämie beitragen, darunter Diuretika, bestimmte Schmerzmittel wie Opioide und Antiepileptika wie Carbamazepin. Auch Erkrankungen wie Pankreatitis oder SIADH erhöhen das Risiko. Eine ungünstige Flüssigkeitsbalance spielt eine entscheidende Rolle.
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Medikamentös induzierte Hyponatriämie: Wenn Medikamente den Salzhaushalt stören

Hyponatriämie, ein Zustand zu niedrigen Natriumspiegels im Blut, kann vielfältige Ursachen haben. Neben Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Leberzirrhose oder dem Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH) können auch verschiedene Medikamente die Entstehung einer Hyponatriämie begünstigen.

Welche Medikamente sind problematisch?

Verschiedene Medikamentengruppen können zu einer Hyponatriämie führen, wobei die Mechanismen unterschiedlich sind:

1. Diuretika: Diese Medikamente erhöhen die Wasserausscheidung über die Nieren und können dadurch den Natriumspiegel im Blut senken, insbesondere Thiaziddiuretika.

2. Schmerzmittel: Insbesondere Opioide können die Freisetzung des antidiuretischen Hormons (ADH) stimulieren. ADH fördert die Wasserrückresorption in den Nieren, was zu einer Verdünnung des Natriums im Blut führen kann.

3. Antiepileptika: Carbamazepin, ein Medikament zur Behandlung von Epilepsie, kann ebenfalls die ADH-Sekretion beeinflussen und so eine Hyponatriämie begünstigen.

4. Weitere Medikamente:

  • Antidepressiva: Insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva.
  • Antipsychotika: Insbesondere atypische Antipsychotika.
  • Zytostatika: Einige Medikamente zur Krebsbehandlung können die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu einer Hyponatriämie führen.

Flüssigkeitshaushalt im Fokus

Neben der Medikamenteneinnahme spielt die Flüssigkeitsbilanz eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Hyponatriämie. Insbesondere bei älteren Menschen, die häufig gleichzeitig mehrere Medikamente einnehmen, kann eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder ein erhöhter Flüssigkeitsverlust (z.B. durch Erbrechen oder Durchfall) das Risiko einer medikamenteninduzierten Hyponatriämie zusätzlich erhöhen.

Was ist zu tun?

Die Behandlung einer medikamenteninduzierten Hyponatriämie richtet sich nach der Schwere der Symptome und der zugrundeliegenden Ursache. In einigen Fällen kann eine Dosisreduktion oder ein Wechsel des Medikaments ausreichend sein. Bei schwerer Hyponatriämie kann eine intravenöse Natriumgabe notwendig sein.

Wichtig: Bei Verdacht auf eine medikamenteninduzierte Hyponatriämie sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Eine Selbstmedikation ist in diesem Fall unbedingt zu vermeiden.