Welche Nebenwirkungen haben Blutdrucksenker?

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Niedriger Blutdruck als Nebenwirkung blutdrucksenkender Medikamente äußert sich oft in Schwindelgefühlen und allgemeiner Schwäche. Eine zu starke Blutdrucksenkung unter 110 mmHg systolisch erfordert ärztliche Rücksprache und eine Anpassung der Medikation, gegebenenfalls deren Absetzen.

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Blutdrucksenker: Nebenwirkungen und was Sie beachten sollten

Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Erkrankung, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann. Blutdrucksenkende Medikamente (Antihypertensiva) spielen eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle des Blutdrucks und der Reduzierung des Risikos für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere kardiovaskuläre Erkrankungen. Doch wie jedes Medikament können auch Antihypertensiva Nebenwirkungen verursachen. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Nebenwirkungen von Blutdrucksenkern und gibt Hinweise zum Umgang damit.

Häufige Nebenwirkungen:

  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Wie bereits erwähnt, kann es zu Schwindel, Benommenheit, Schwächegefühl, Schwarzwerden vor den Augen und sogar Ohnmacht kommen, besonders beim Aufstehen. Dies tritt vor allem zu Beginn der Therapie oder bei Dosiserhöhung auf. Langsam aufstehen und ausreichend trinken kann helfen. Bestehen die Beschwerden, sollte der Arzt konsultiert werden.

  • Kopfschmerzen: Leichte bis moderate Kopfschmerzen, die oft nach einigen Tagen von selbst verschwinden, können auftreten. Paracetamol oder Ibuprofen können Linderung verschaffen. Anhaltende oder starke Kopfschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Manche Blutdrucksenker können zu Müdigkeit und einem allgemeinen Gefühl der Schlappheit führen. Dies bessert sich oft nach einer Eingewöhnungsphase. Hält die Müdigkeit an, sollte der Arzt informiert werden.

  • Ödeme (Wassereinlagerungen): Besonders in den Beinen und Knöcheln können Wassereinlagerungen auftreten. Das Hochlegen der Beine kann helfen. Starke Schwellungen sollten dem Arzt gemeldet werden.

  • Hustenreiz: Insbesondere ACE-Hemmer können einen trockenen Hustenreiz auslösen. Hält der Husten an, kann ein Wechsel des Medikaments erforderlich sein.

  • Verstopfung oder Durchfall: Veränderungen der Stuhlgewohnheiten können ebenfalls auftreten. Eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit können Abhilfe schaffen.

  • Potenzstörungen: Obwohl seltener, können einige Blutdrucksenker zu Potenzstörungen führen. Ein offenes Gespräch mit dem Arzt ist hier wichtig, da gegebenenfalls ein alternatives Medikament in Frage kommt.

Weniger häufige, aber ernstzunehmende Nebenwirkungen:

Neben den häufigen Nebenwirkungen können auch seltener schwerwiegendere Reaktionen auftreten. Dazu gehören:

  • Allergische Reaktionen: Hautausschläge, Juckreiz, Atembeschwerden oder Schwellungen im Gesicht können Anzeichen einer allergischen Reaktion sein und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

  • Nierenfunktionsstörungen: Bei einigen Patienten kann die Nierenfunktion beeinträchtigt werden. Regelmäßige Blutuntersuchungen sind daher wichtig, um die Nierenwerte zu kontrollieren.

  • Elektrolytstörungen: Blutdrucksenker können den Kalium- oder Natriumspiegel im Blut beeinflussen. Dies kann zu Herzrhythmusstörungen führen.

Wichtig:

  • Selbstbehandlung vermeiden: Blutdrucksenker sollten niemals eigenmächtig abgesetzt oder die Dosis verändert werden. Dies kann zu gefährlichen Blutdruckspitzen führen.

  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Regelmäßige Arztbesuche sind unerlässlich, um den Therapieerfolg zu überprüfen und Nebenwirkungen zu erkennen.

  • Offene Kommunikation mit dem Arzt: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alle auftretenden Nebenwirkungen. Er kann die Medikation anpassen oder alternative Medikamente empfehlen.

  • Kombination mit anderen Medikamenten: Informieren Sie Ihren Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, da Wechselwirkungen auftreten können.

Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei Fragen oder Bedenken wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Sie sind die besten Ansprechpartner für Ihre individuelle Situation.