Welche Sehschwäche kann man lasern?

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Laserbehandlungen korrigieren Kurzsichtigkeit bis zu -10 Dioptrien, Weitsichtigkeit bis +3 Dioptrien und Hornhautverkrümmungen bis 5 Dioptrien. Diese Verfahren bieten eine Möglichkeit, Fehlsichtigkeiten dauerhaft zu beheben, indem sie die Brechkraft der Hornhaut präzise anpassen. Die Eignung hängt von individuellen Faktoren ab, die vorab geprüft werden müssen.

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Welche Sehschwächen lassen sich mit dem Laser korrigieren? Ein umfassender Überblick

Die Augenlaserkorrektur hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer beliebten und effektiven Methode entwickelt, um verschiedene Sehschwächen dauerhaft zu korrigieren. Viele Menschen träumen davon, ohne Brille oder Kontaktlinsen ein klares Bild der Welt zu haben. Doch welche Sehfehler können heutzutage eigentlich gelasert werden? Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick und beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen der modernen Lasertechnologie.

Die Grundlagen: Wie funktioniert die Augenlaserkorrektur?

Bevor wir ins Detail gehen, ist es wichtig zu verstehen, wie die Laserbehandlung grundsätzlich funktioniert. Die gängigen Verfahren, wie LASIK (Laser-Assisted In Situ Keratomileusis) und PRK (Photorefraktive Keratektomie), zielen darauf ab, die Form der Hornhaut zu verändern. Die Hornhaut ist die klare, vordere Schicht des Auges und spielt eine entscheidende Rolle bei der Lichtbrechung. Durch die präzise Abtragung von Hornhautgewebe mit einem Excimer-Laser wird die Brechkraft des Auges so angepasst, dass das einfallende Licht wieder korrekt auf der Netzhaut fokussiert wird.

Welche Sehschwächen können korrigiert werden?

Moderne Laserverfahren können eine Vielzahl von Sehfehlern beheben, darunter:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie): Hierbei können Patienten Gegenstände in der Nähe scharf sehen, während Objekte in der Ferne verschwommen erscheinen. Die Laserbehandlung kann Kurzsichtigkeit bis zu etwa -10 Dioptrien korrigieren.
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie): Im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit können Patienten bei Weitsichtigkeit ferne Gegenstände scharf sehen, während nahe Objekte unscharf wirken. Die Laserbehandlung kann Weitsichtigkeit bis zu etwa +3 Dioptrien beheben.
  • Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Eine Hornhautverkrümmung liegt vor, wenn die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt ist. Dies führt zu verzerrtem Sehen in allen Entfernungen. Laserbehandlungen können Hornhautverkrümmungen bis zu etwa 5 Dioptrien korrigieren.
  • Altersweitsichtigkeit (Presbyopie): Obwohl die Laserbehandlung Altersweitsichtigkeit nicht direkt heilt, gibt es spezielle Verfahren (z.B. Monovision), die entwickelt wurden, um die Auswirkungen der Altersweitsichtigkeit zu minimieren und das Lesen ohne Brille zu ermöglichen.

Individuelle Eignung: Nicht jeder ist ein Kandidat

Es ist entscheidend zu betonen, dass nicht jeder Mensch mit einer Sehschwäche für eine Laserbehandlung geeignet ist. Die Eignung hängt von einer Vielzahl individueller Faktoren ab, die vorab in einer umfassenden Voruntersuchung ermittelt werden müssen. Zu diesen Faktoren gehören:

  • Hornhautdicke: Die Hornhaut muss ausreichend dick sein, um die notwendige Abtragung von Gewebe zu ermöglichen.
  • Augengesundheit: Es dürfen keine Augenkrankheiten wie Grüner Star (Glaukom), Grauer Star (Katarakt) oder Hornhauterkrankungen vorliegen.
  • Allgemeingesundheit: Bestimmte Autoimmunerkrankungen oder Diabetes können die Eignung für eine Laserbehandlung beeinträchtigen.
  • Stabile Sehwerte: Die Sehwerte sollten in den letzten ein bis zwei Jahren stabil gewesen sein.
  • Alter: Die meisten Chirurgen empfehlen, mit der Laserbehandlung zu warten, bis die Augen ausgewachsen sind, in der Regel ab 18 Jahren.

Voruntersuchung: Der erste Schritt zur klaren Sicht

Vor jeder Laserbehandlung ist eine gründliche Voruntersuchung unerlässlich. Diese Untersuchung umfasst in der Regel:

  • Messung der Sehschärfe und Refraktion: Bestimmung der Dioptrienwerte und der Art der Sehschwäche.
  • Topographie der Hornhaut: Erstellung einer detaillierten Karte der Hornhautoberfläche, um ihre Form und Dicke zu beurteilen.
  • Pachymetrie: Messung der Hornhautdicke.
  • Pupillometrie: Messung der Pupillengröße unter verschiedenen Lichtbedingungen.
  • Beurteilung der Augengesundheit: Untersuchung auf Augenkrankheiten.
  • Beratungsgespräch: Besprechung der Ergebnisse der Voruntersuchung, der verschiedenen Behandlungsoptionen, der Risiken und des zu erwartenden Ergebnisses.

Fazit: Klare Sicht mit dem Laser, aber mit Bedacht

Die Augenlaserkorrektur bietet eine effektive Möglichkeit, Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung dauerhaft zu korrigieren. Moderne Lasertechnologie ermöglicht präzise Eingriffe mit guten Erfolgsaussichten. Allerdings ist es entscheidend, sich vorab umfassend informieren und von einem erfahrenen Augenarzt untersuchen zu lassen. Nur so kann festgestellt werden, ob eine Laserbehandlung die richtige Option für die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen ist. Eine sorgfältige Voruntersuchung und realistische Erwartungen sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen und zufriedenstellenden Laserbehandlung.