Welche Tabletten sind gefährlich bei Überdosis?

2 Sicht

Die heimtückische Gefahr von Paracetamol liegt in seiner scheinbaren Harmlosigkeit. Eine Überdosierung, selbst durch akute Einnahme oder schleichende Mehrfachgaben, führt zu schwerwiegenden Leberschäden. Vorsicht und korrekte Dosierung sind unerlässlich, um irreversible Folgen zu vermeiden.

Kommentar 0 mag

Die heimtückische Gefahr der unscheinbaren Pille: Welche Tabletten bei Überdosis lebensbedrohlich sind

Viele Medikamente, die im Alltag als harmlos erscheinen, bergen bei Überdosierung ein erhebliches Risiko. Die scheinbare Unschuld täuscht oft über die potenziell tödlichen Folgen hinweg. Während eine leichte Überdosis mancher Präparate lediglich zu Übelkeit oder Schwindel führen kann, endet eine erhebliche Überdosis anderer Medikamente oft tödlich oder mit schwerwiegenden, langfristigen Gesundheitsschäden. Dieser Artikel beleuchtet einige Medikamentengruppen, deren Überdosierung besonders gefährlich ist, und betont die Wichtigkeit einer verantwortungsvollen Einnahme.

Paracetamol: Der stille Killer der Leber

Der bereits erwähnte Paracetamol (auch Acetaminophen) gilt als Paradebeispiel für die heimtückische Gefahr scheinbar harmloser Medikamente. Seine breite Verfügbarkeit und die oft unterschätzte Toxizität bei Überdosierung machen ihn besonders gefährlich. Die Leber ist das primäre Zielorgan. Eine Überdosis, selbst wenn sie nicht absichtlich erfolgt, zum Beispiel durch versehentliche Doppelgabe oder den Konsum mehrerer paracetamolhaltiger Präparate gleichzeitig (z.B. Schmerzmittel und Erkältungsmittel), kann zu schwerem Leberversagen führen, das im schlimmsten Fall tödlich endet oder eine Lebertransplantation notwendig macht. Die Symptome einer Paracetamol-Überdosierung entwickeln sich oft verzögert, was die Behandlung erschwert.

Opioide: Atemstillstand als tödliche Konsequenz

Opioide wie Morphin, Codein, Oxycodon und Fentanyl werden zur Schmerzbehandlung eingesetzt, besitzen aber ein hohes Suchtpotenzial und sind in hoher Dosierung tödlich. Eine Überdosis führt zu Atemdepression, was bedeutet, dass die Atmung verlangsamt und schließlich ganz aussetzt. Dies kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen. Die Kombination von Opioiden mit Alkohol oder anderen Beruhigungsmitteln verstärkt die Atemdepression drastisch und erhöht das Risiko eines tödlichen Verlaufs exponentiell. Das schnelle Eingreifen durch Notarzt und die Gabe von Naloxon (ein Opioid-Gegenmittel) sind lebensrettend.

Trizyklische Antidepressiva: Herzrhythmusstörungen und mehr

Trizyklische Antidepressiva (TCA) werden zwar seltener als früher verschrieben, sind aber immer noch im Umlauf. Eine Überdosis kann zu schweren Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und Koma führen. Die Auswirkungen auf das Herz sind besonders gefährlich und können schnell zum Tod führen.

Benzodiazepine: Atemdepression und Koma

Benzodiazepine, wie Diazepam (Valium) oder Lorazepam (Tavor), werden als Beruhigungsmittel und zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt. Auch hier führt eine Überdosis zu Atemdepression und Koma. In Kombination mit Alkohol oder Opioiden ist das Risiko eines tödlichen Verlaufs deutlich erhöht.

Wichtige Hinweise:

  • Nie die empfohlene Dosierung überschreiten.
  • Arzt oder Apotheker bei Unsicherheiten bezüglich der Dosierung konsultieren.
  • Medikamente stets außer Reichweite von Kindern aufbewahren.
  • Bei Verdacht auf eine Medikamentenüberdosis sofort den Notarzt rufen (Telefonnummer 112).

Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes oder Apothekers. Bei gesundheitlichen Problemen ist immer ein Arzt aufzusuchen. Die hier genannten Medikamentengruppen stellen nur eine Auswahl dar; viele weitere Medikamente bergen bei Überdosierung erhebliche Risiken.