Welche Tabletten verursachen Kaliummangel?

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Besonders gefährdet sind Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen, wie Diuretika, ACE-Hemmer oder Sartane. Diese Medikamentengruppen können die Ausscheidung von Kalium über den Urin fördern und so zu einem Mangel führen.

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Kaliummangel: Welche Medikamente stecken dahinter?

Ein Kaliummangel, auch Hypokaliämie genannt, kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben, von Herzrhythmusstörungen bis hin zu Muskelschwäche. Während eine unausgewogene Ernährung eine häufige Ursache darstellt, spielen Medikamente eine oft unterschätzte Rolle. Nicht alle Medikamente führen zu einem Kaliummangel, aber bestimmte Wirkstoffgruppen erhöhen das Risiko deutlich. Ein umfassendes Verständnis dieser Medikamente ist essentiell für die präventive Gesundheitsversorgung und die frühzeitige Erkennung eines potenziellen Mangels.

Diuretika: Die häufigsten Auslöser

Diuretika, auch Entwässerungstabletten genannt, werden häufig zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und anderen Erkrankungen eingesetzt. Sie fördern die Ausscheidung von Wasser und Natrium über die Nieren. Leider wird dabei oft auch Kalium ausgeschwemmt. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Effekt bei Schleifendiuretika (z.B. Furosemid, Torasemid) und Thiaziddiuretika (z.B. Hydrochlorothiazid). Kaliumsparsame Diuretika (z.B. Amilorid, Spironolacton) hingegen schonen das Kalium und werden daher bevorzugt eingesetzt, wenn ein Mangel besteht oder droht. Die Wahl des geeigneten Diuretikums hängt stark vom individuellen Krankheitsbild und dem Risiko eines Kaliummangels ab.

ACE-Hemmer und Sartane: Indirekte Wirkung

ACE-Hemmer (z.B. Ramipril, Lisinopril) und Sartane (z.B. Valsartan, Losartan), die ebenfalls häufig zur Blutdrucksenkung eingesetzt werden, können indirekt zu einem Kaliummangel beitragen. Obwohl sie nicht direkt die Kaliumausscheidung steigern, können sie die Wirkung von Aldosteron, einem Hormon, das Kalium im Körper zurückhält, abschwächen. Dies kann, insbesondere in Kombination mit Diuretika, zu einem erhöhten Kaliumverlust führen.

Weitere Medikamente mit potenziellem Einfluss:

Neben den genannten Medikamenten gibt es weitere, die einen Kaliummangel begünstigen können:

  • Laxanzien: Besonders abführende Mittel, die über längere Zeiträume eingenommen werden, können den Kaliumspiegel senken.
  • Amphotericin B: Dieses Antimykotikum wird zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt und kann ebenfalls zu einem Kaliumverlust führen.
  • Kortikosteroide: Langfristige Einnahme von Kortikosteroiden (z.B. Prednisolon) kann den Kaliumspiegel beeinflussen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes oder Apothekers. Bei Verdacht auf einen Kaliummangel ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich. Die Einnahme von kaliumreichen Lebensmitteln (Bananen, Kartoffeln, Trockenfrüchte) kann unterstützend wirken, ersetzt aber nicht die ärztliche Behandlung und sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Die Selbstmedikation kann gefährlich sein. Eine Anpassung der Medikation oder die zusätzliche Gabe von Kaliumpräparaten sollte immer ärztlich veranlasst und überwacht werden.