Welche Untersuchungen führt der Hausarzt durch?
Bei einer Hausarztvisite werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt: eine Blutanalyse, die Messung des Body-Mass-Index, eine Darmkrebsvorsorge (abhängig vom Alter), sowie die Erfassung von Risikofaktoren für Augen-, Ohren- und Hautkrankheiten sowie Erkrankungen des Zahnhalteapparats.
Die umfassende Untersuchung beim Hausarzt: Mehr als nur ein kurzes Gespräch
Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner bei gesundheitlichen Beschwerden und spielt eine zentrale Rolle in der präventiven Gesundheitsvorsorge. Seine Untersuchungen gehen weit über die reine Anamnese und körperliche Untersuchung hinaus. Die Art und der Umfang der durchgeführten Tests variieren je nach Alter, Geschlecht, individuellem Gesundheitszustand und den konkreten Anliegen des Patienten. Doch einige Standarduntersuchungen bilden das Fundament jeder Hausarztvisite.
Die Basisuntersuchung: Ein Besuch beim Hausarzt beginnt meist mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese), in dem der Arzt die Beschwerden des Patienten erfasst, seine Krankengeschichte erkundet und relevante familiäre Vorbelastungen erfragt. Dies wird ergänzt durch eine gründliche körperliche Untersuchung, die Puls, Blutdruck, Atemfrequenz und Körpertemperatur umfasst. Abhängig vom Befund und den Beschwerden werden weitere spezifische Untersuchungen durchgeführt.
Häufige diagnostische Verfahren im Hausarztpraxis:
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Blutuntersuchungen: Diese bilden einen wichtigen Bestandteil der Diagnostik und dienen dem Nachweis von Entzündungsmarkern, der Bestimmung von Blutzuckerwerten (insbesondere im Rahmen von Diabetes-Screenings), der Überprüfung von Nieren- und Leberwerten, der Analyse des Blutbildes (zur Erkennung von Anämie etc.) und der Bestimmung des Cholesterinspiegels (wichtig für die kardiovaskuläre Risikoabschätzung). Der Umfang der Blutuntersuchungen richtet sich nach dem individuellen Bedarf.
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Urintest: Eine einfache Urinuntersuchung kann Hinweise auf Harnwegsinfektionen, Nierenprobleme oder Stoffwechselstörungen geben.
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EKG (Elektrokardiogramm): Ein EKG ist eine schnelle und unkomplizierte Methode zur Überprüfung der Herzfunktion und kann Herzrhythmusstörungen oder andere Herzprobleme aufdecken. Es wird insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder entsprechenden Beschwerden angewendet.
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Messung des Body-Mass-Index (BMI): Der BMI dient zur Einschätzung des Körpergewichts und kann Hinweise auf Unter- oder Übergewicht geben. In Verbindung mit anderen Parametern (z.B. Taillenumfang) hilft er bei der Risikobewertung für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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Hautuntersuchung: Insbesondere im Rahmen von Hautkrebsvorsorge werden Muttermale und auffällige Hautveränderungen begutachtet. Dabei wird auf Größe, Form, Farbe und Beschaffenheit der Hautveränderungen geachtet. Bei Verdacht auf Hautkrebs wird der Patient an einen Hautarzt überwiesen.
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Vorsorgeuntersuchungen: Im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen werden je nach Alter und Geschlecht verschiedene Tests durchgeführt. Dies beinhaltet beispielsweise die Darmkrebsvorsorge (mit Stuhltest oder Darmspiegelung), die Krebsvorsorge beim Mann (Prostatakrebs) und die Krebsvorsorge bei der Frau (Gebärmutterhalskrebs). Die genauen Vorsorgeuntersuchungen sind altersabhängig und sollten mit dem Hausarzt abgesprochen werden.
Zusätzliche Untersuchungen: Je nach Bedarf und Verdacht auf bestimmte Erkrankungen können weitere Untersuchungen notwendig werden, wie beispielsweise die Abtastung der Lymphknoten, die Auskultation der Lunge und des Herzens, oder die neurologische Untersuchung. Der Hausarzt entscheidet im Einzelfall, welche zusätzlichen Untersuchungen sinnvoll und notwendig sind. Bei Bedarf erfolgt eine Überweisung an Fachärzte für weiterführende Diagnostik und Therapie.
Fazit: Die Untersuchung beim Hausarzt ist ein dynamischer Prozess, der sich an den individuellen Bedürfnissen des Patienten orientiert. Die hier genannten Untersuchungen repräsentieren lediglich einen Ausschnitt der Möglichkeiten und sollen einen Überblick über die Bandbreite der diagnostischen Verfahren geben. Ein persönliches Gespräch mit dem Hausarzt ist unerlässlich, um den individuellen Bedarf an Untersuchungen zu klären.
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