Welcher Mangel führt zu ständiger Kälte?

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Ein ständiges Kältegefühl kann auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme hindeuten. Oftmals sind niedriger Blutdruck oder Eisenmangel die Ursache, besonders bei jungen Frauen. Diese Zustände verlangsamen Kreislauf und Durchblutung, was zu einer verminderten Wärmeverteilung im Körper und somit zu verstärktem Frieren führt.

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Immer kalt? Mögliche Ursachen für ständiges Frieren

Ein ständiges Kältegefühl, das über das normale Empfinden hinausgeht, ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann ein Hinweis auf verschiedene, mitunter ernstzunehmende, gesundheitliche Probleme sein. Während ein kalter Raum oder eine leichte Unterkühlung schnell erklärbar sind, deutet andauerndes Frieren oft auf einen tieferliegenden Mangel oder eine Erkrankung hin. Es ist wichtig, die Ursachen zu identifizieren, um gezielt und effektiv Abhilfe schaffen zu können.

Häufige Ursachen für ständiges Kältegefühl:

  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Ein zu niedriger Blutdruck führt zu einer verminderten Pumpleistung des Herzens. Das Blut zirkuliert langsamer, wodurch die Wärme weniger effektiv im Körper verteilt wird. Betroffene spüren dies oft als ausgeprägtes Kältegefühl, insbesondere in den Extremitäten wie Händen und Füßen. Schwindel und Müdigkeit können Begleiterscheinungen sein.

  • Eisenmangelanämie: Ein Mangel an Eisen beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Körpers. Da Sauerstofftransport und Wärmeproduktion eng miteinander verbunden sind, führt Eisenmangel zu einer reduzierten Wärmeproduktion und damit zu verstärktem Frieren. Zusätzliche Symptome wie Müdigkeit, Blässe und Kopfschmerzen können auftreten. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter sind von Eisenmangel betroffen.

  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Die Schilddrüse steuert den Stoffwechsel. Eine Unterfunktion verlangsamt den Stoffwechsel, was zu einer verringerten Wärmeproduktion und somit zu Kälteempfindlichkeit führt. Weitere Symptome sind Gewichtszunahme, Verstopfung, trockene Haut und verlangsamte Herzfrequenz.

  • Untergewicht: Ein zu niedriges Körpergewicht kann die Fähigkeit des Körpers, Wärme zu speichern und zu produzieren, beeinträchtigen. Der Körper verfügt über weniger Fettreserven, die als natürliche Wärmeisolierung dienen.

  • Diabetes mellitus: Eine schlecht eingestellte Diabeteserkrankung kann die Durchblutung beeinträchtigen und zu Kältegefühl führen. Nervenschäden (Neuropathie) können die Wahrnehmung von Temperatur zusätzlich verfälschen.

  • Anergien: Auch ein allgemeiner Mangel an Energie, ausgelöst durch verschiedene Faktoren wie Mangelernährung oder chronische Erkrankungen, kann zu Kältegefühl beitragen.

  • Durchblutungsstörungen: Periphere arterielle Verschlusskrankheiten (pAVK) beispielsweise, die die Durchblutung der Extremitäten einschränken, manifestieren sich häufig durch Kältegefühl in Händen und Füßen.

  • Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung ein Kältegefühl verursachen.

Wann zum Arzt?

Ein andauerndes, unerklärliches Kältegefühl sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Besonders, wenn es mit anderen Symptomen wie Müdigkeit, Schwindel, Gewichtsveränderungen oder Herzrasen einhergeht, ist eine ärztliche Untersuchung dringend ratsam. Der Arzt kann durch Anamnese, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls Blutuntersuchungen die Ursache des Kältegefühls feststellen und eine geeignete Therapie einleiten. Selbstmedikation ist in diesem Zusammenhang nicht ratsam.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei anhaltendem Kältegefühl ist eine ärztliche Konsultation unerlässlich.