Welches Hormon macht Herzstolpern?

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Schwankende Hormonlevel, insbesondere um die Menopause, beeinflussen die Herzfunktion erheblich. Der abnehmende Östrogenspiegel verursacht nicht nur einen kontinuierlichen Abfall, sondern auch plötzliche Ausschläge. Diese hormonellen Turbulenzen können zu unregelmäßigem Herzschlag und dem bekannten Gefühl von Herzstolpern führen.

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Herzstolpern und Hormone: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle (und des Herzens)

Herzstolpern, auch bekannt als Palpitationen, ist ein unangenehmes Gefühl, bei dem das Herz kurzzeitig unregelmäßig schlägt, rast oder stolpert. Viele Menschen erleben dieses Phänomen gelegentlich und in den meisten Fällen ist es harmlos. Doch wenn Herzstolpern häufig auftritt oder mit anderen Symptomen einhergeht, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Während Stress, Koffein und bestimmte Medikamente als Auslöser bekannt sind, spielen auch Hormone eine wichtige Rolle, besonders bei Frauen. Vor allem die weiblichen Geschlechtshormone, Östrogen und Progesteron, können die Herzfunktion beeinflussen.

Östrogen und Herzstolpern: Ein komplexes Zusammenspiel

Im Fokus steht dabei besonders der Östrogenspiegel. Östrogen hat eine Vielzahl von Funktionen im Körper, darunter die Regulierung des Herz-Kreislauf-Systems. Es trägt dazu bei, die Blutgefäße elastisch zu halten und den Blutdruck zu regulieren.

Problematisch wird es, wenn der Östrogenspiegel stark schwankt, wie es beispielsweise während der Menopause der Fall ist. In dieser Phase sinkt der Östrogenspiegel nicht nur kontinuierlich, sondern es kommt auch zu unvorhersehbaren Ausschlägen und Turbulenzen. Diese hormonellen Schwankungen können das autonome Nervensystem beeinträchtigen, das unter anderem die Herzfrequenz steuert.

Wie Hormonschwankungen Herzstolpern auslösen können:

  • Veränderte Reizschwelle: Durch die hormonellen Veränderungen kann die Reizschwelle für das Auslösen von Herzrhythmusstörungen sinken. Das bedeutet, dass das Herz empfindlicher auf andere Trigger, wie z.B. Stress oder Koffein, reagiert.
  • Einfluss auf das autonome Nervensystem: Wie bereits erwähnt, kann das autonome Nervensystem, das die Herzfrequenz und den Blutdruck steuert, durch Hormonschwankungen aus dem Gleichgewicht geraten. Dies kann zu einer erhöhten Aktivität des Sympathikus, dem “Fight-or-Flight”-System, führen, was wiederum Herzrasen und Stolpern begünstigen kann.
  • Veränderungen im Elektrolythaushalt: Östrogen kann den Elektrolythaushalt beeinflussen, insbesondere den Kaliumspiegel. Ein Ungleichgewicht der Elektrolyte kann ebenfalls Herzrhythmusstörungen verursachen.

Mehr als nur Östrogen: Weitere hormonelle Faktoren

Obwohl Östrogen eine zentrale Rolle spielt, können auch andere hormonelle Faktoren Herzstolpern beeinflussen. Dazu gehören:

  • Schilddrüsenhormone: Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können Herzrhythmusstörungen verursachen.
  • Progesteron: Auch der Progesteronspiegel kann, insbesondere im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, zu Herzstolpern beitragen.
  • Stresshormone: Adrenalin und Cortisol, die bei Stress freigesetzt werden, können die Herzfrequenz erhöhen und Herzstolpern auslösen.

Was tun bei hormonbedingtem Herzstolpern?

Wenn Sie vermuten, dass Ihre Herzstolperer durch hormonelle Veränderungen verursacht werden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache abklären und eine geeignete Behandlung empfehlen.

Mögliche Behandlungsansätze können sein:

  • Hormonersatztherapie (HRT): Bei Frauen in der Menopause kann eine HRT helfen, den Östrogenspiegel zu stabilisieren und die Beschwerden zu lindern.
  • Lifestyle-Anpassungen: Stressmanagement, regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Koffein und Alkohol können ebenfalls helfen, Herzstolpern zu reduzieren.
  • Medikamente: In einigen Fällen können Medikamente zur Regulierung des Herzrhythmus oder zur Senkung des Blutdrucks erforderlich sein.

Fazit

Hormonelle Schwankungen, insbesondere während der Menopause, können eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Herzstolpern spielen. Es ist wichtig, die Ursache des Herzstolperns ärztlich abklären zu lassen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung zu beginnen. Durch eine Kombination aus medizinischer Therapie und Lifestyle-Anpassungen können die Beschwerden oft deutlich reduziert werden.

Wichtig: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.