Wer mehr als 8 Stunden schläft, stirbt früher.?
Übermäßiger Schlaf kann tatsächlich gesundheitsschädlich sein. Personen, die regelmäßig acht Stunden oder mehr schlafen, haben ein um 12% erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu Personen mit optimaler Schlafdauer. Studien zeigen, dass sie sogar ungesünder leben als Menschen, die nur etwa fünf Stunden pro Nacht schlafen. Die richtige Balance ist entscheidend für die Gesundheit.
Zu viel Schlaf – ein unterschätztes Risiko? Die ambivalente Beziehung zwischen Schlaf und Langlebigkeit
Die weitverbreitete Annahme, dass mehr Schlaf automatisch besserer Schlaf ist, wird durch aktuelle Studien zunehmend in Frage gestellt. Während Schlafmangel unbestreitbar negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass auch übermäßiger Schlaf ein erhöhtes Sterberisiko birgt. Die Behauptung, wer mehr als acht Stunden schläft, sterbe früher, bedarf jedoch einer differenzierten Betrachtung.
Es ist nicht der Schlaf an sich, der problematisch ist, sondern die Ursache für den übermäßigen Schlaf. Ein erhöhter Schlafbedarf kann ein Symptom für verschiedene zugrunde liegende Erkrankungen sein, die die Lebenserwartung negativ beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise:
- Depressionen und Angststörungen: Betroffene leiden oft unter Schlafstörungen, die sich sowohl in Schlaflosigkeit als auch in übermäßiger Schläfrigkeit äußern können. Die psychischen Erkrankungen selbst stellen jedoch die eigentliche Gefahr dar.
- Chronische Erkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen können zu vermehrter Müdigkeit und einem erhöhten Schlafbedürfnis führen. Die Grunderkrankungen sind hier der entscheidende Risikofaktor.
- Schlafapnoe: Diese Erkrankung, die durch Atemaussetzer im Schlaf gekennzeichnet ist, führt zu einer schlechten Schlafqualität und kann zu exzessiver Schläfrigkeit tagsüber führen. Die unbehandelte Schlafapnoe selbst birgt erhebliche gesundheitliche Risiken.
- Medikamentennebenwirkungen: Gewisse Medikamente können Schläfrigkeit als Nebenwirkung haben und zu einem erhöhten Schlafbedürfnis führen.
Studien, die einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Schlaf und erhöhter Sterblichkeit zeigen, korrelieren diesen oft mit den genannten Faktoren. Es ist also nicht der lange Schlaf an sich, der direkt zum Tod führt, sondern die damit oft einhergehenden Erkrankungen oder Lebensweisen. Ein gesunder Mensch, der acht oder mehr Stunden schläft, ist nicht automatisch gefährdet.
Die Aussage, dass Personen mit mehr als acht Stunden Schlaf ungesünder leben als Menschen mit nur fünf Stunden Schlaf, ist ebenfalls vereinfachend. Fünf Stunden Schlaf gelten gemeinhin als zu wenig und führen nachweislich zu diversen gesundheitlichen Problemen. Der optimale Schlafbedarf variiert individuell. Während sieben bis neun Stunden für viele als Ideal gelten, kann der individuelle Bedarf zwischen sechs und zehn Stunden liegen.
Fazit: Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen übermäßigem Schlaf und früherer Sterblichkeit ist komplex. Ein erhöhter Schlafbedarf sollte als Warnsignal verstanden und ärztlich abgeklärt werden. Der Fokus sollte nicht auf der bloßen Schlafdauer, sondern auf der Qualität des Schlafes und der Ausschließung möglicher Grunderkrankungen liegen. Ein gesunder Lebensstil, inklusive ausreichend Bewegung, ausgewogener Ernährung und Stressmanagement, ist entscheidender für eine hohe Lebenserwartung als die reine Schlafdauer. Ein zu langes Schlafen kann ein Symptom, nicht die Ursache sein. Die individuelle optimale Schlafdauer muss ermittelt und beachtet werden.
#Gesundheit#Lebenszeit#Schlaf TodKommentar zur Antwort:
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