Wie bekomme ich Flüssigkeit aus dem Gewebe?

6 Sicht
Gegen Wassereinlagerungen helfen neben Hausmitteln gezielte Maßnahmen. Mehr Bewegung, Sport (insbesondere Ausdauersportarten), Wassertreten und Wechselbäder fördern die Durchblutung und unterstützen den Abtransport von Flüssigkeit. Eine verbesserte Venenfunktion trägt ebenfalls dazu bei.
Kommentar 0 mag

Flüssigkeit aus dem Gewebe: Ursachen bekämpfen, Stau lösen

Wassereinlagerungen, medizinisch Ödeme genannt, sind ein häufiges Problem, das sich durch geschwollene Körperteile bemerkbar macht. Die Ursache liegt in einer Störung des Flüssigkeitshaushaltes: mehr Flüssigkeit tritt aus den Blutgefäßen ins Gewebe über, als wieder resorbiert werden kann. Dies führt zu einem Flüssigkeitsstau. Einfache Hausmittel können Linderung verschaffen, aber eine nachhaltige Lösung erfordert das Beheben der zugrundeliegenden Ursachen.

Ursachen für Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe:

Bevor man Maßnahmen zur Flüssigkeitsentfernung ergreift, ist es essentiell, die Ursache der Wassereinlagerung zu identifizieren. Mögliche Gründe sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsthaften Erkrankungen:

  • Zu wenig Bewegung und sitzende Tätigkeit: Bewegungsmangel reduziert die Durchblutung, was den Abtransport von Flüssigkeit behindert.
  • Herzschwäche: Eine geschwächte Herzleistung führt zu einem Rückstau von Blut und Flüssigkeit in den Venen und dem Gewebe.
  • Niereninsuffizienz: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Flüssigkeitshaushaltes. Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann zu Wassereinlagerungen führen.
  • Leberzirrhose: Eine geschädigte Leber kann die Produktion von Albumin, einem wichtigen Eiweiß für den Flüssigkeitshaushalt, beeinträchtigen.
  • Venöse Insuffizienz: Schwäche der Venenklappen führt zu einem Rückstau des Blutes und damit zu Ödemen, oft in den Beinen.
  • Schwangerschaft: Die hormonellen Veränderungen und der Druck des wachsenden Kindes auf die Venen können zu Wassereinlagerungen führen.
  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente, wie z.B. bestimmte Blutdrucksenker oder Kortisonpräparate, können Wassereinlagerungen als Nebenwirkung haben.
  • Allergien und Entzündungen: Allergische Reaktionen oder Entzündungen können zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Blutgefäße führen.
  • Mangelnde Flüssigkeitszufuhr (paradox): Obwohl es kontraintuitiv erscheint, kann ein Flüssigkeitsmangel dazu führen, dass der Körper Flüssigkeit im Gewebe speichert.

Maßnahmen zur Flüssigkeitsentfernung:

Die Behandlung von Wassereinlagerungen richtet sich nach der Ursache. Neben ärztlicher Abklärung und ggf. medikamentöser Therapie können folgende Maßnahmen unterstützend wirken:

  • Bewegung und Sport: Regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Joggen, fördern die Durchblutung und den Abtransport von Flüssigkeit. Auch moderate Aktivitäten wie Spaziergänge wirken positiv.
  • Lymphdrainage: Eine spezielle Massagetechnik, die den Abfluss der Lymphflüssigkeit anregt und so Schwellungen reduziert.
  • Kompressionsstrümpfe: Unterstützen die Venenfunktion und beugen einem Flüssigkeitsstau vor, insbesondere bei Beinschwellungen.
  • Hochlagern der Beine: Fördert den Rückfluss der Flüssigkeit zum Herzen.
  • Wassertreten und Wechselbäder: Reizen die Durchblutung und können den Abtransport von Flüssigkeit unterstützen. Wichtig: Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte dies ärztlich abgesprochen werden.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Paradoxerweise ist ausreichendes Trinken wichtig, um den Körper bei der Regulation des Flüssigkeitshaushaltes zu unterstützen.

Wann zum Arzt?

Plötzlich auftretende oder stark zunehmende Wassereinlagerungen, insbesondere im Zusammenhang mit anderen Symptomen wie Atemnot, Schmerzen oder Fieber, erfordern unbedingt einen Arztbesuch. Eine frühzeitige Abklärung der Ursache ist wichtig, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen und eine gezielte Therapie einzuleiten. Selbst bei scheinbar harmlosen Ödemen sollte eine ärztliche Beratung in Erwägung gezogen werden, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und eine geeignete Behandlung zu finden.