Wie bekommt man Depressionen diagnostiziert?

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Eine depressive Erkrankung diagnostiziert ein Arzt anhand verschiedener Kriterien. Neben anhaltender Niedergeschlagenheit oder Interessenverlust sind Antriebslosigkeit und weitere Symptome entscheidend. Die Diagnose erfolgt nach den Richtlinien der ICD-Klassifikation, die regelmäßig aktualisiert wird. Eine umfassende Anamnese ist für die richtige Einordnung unerlässlich.
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Den Weg zur Diagnose: Depression erkennen und Hilfe finden

Depressionen sind mehr als nur vorübergehende Traurigkeit. Sie sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionell diagnostiziert und behandelt werden muss. Doch wie gelangt man zu dieser Diagnose? Der erste und wichtigste Schritt ist, sich professionelle Hilfe zu suchen. Dieser Artikel beleuchtet den Weg zur Diagnose und soll Mut machen, den ersten Schritt zu gehen.

Anhaltende Niedergeschlagenheit und der Verlust von Interesse an Dingen, die früher Freude bereitet haben, sind zwar häufige, aber nicht die einzigen Anzeichen einer Depression. Oftmals gesellt sich eine lähmende Antriebslosigkeit dazu, die alltägliche Aufgaben zur unüberwindbaren Hürde werden lässt. Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken, unbegründete Schuldgefühle und im schlimmsten Fall Suizidgedanken können weitere Symptome sein. Die Kombination und Ausprägung dieser Symptome sind individuell verschieden und machen eine professionelle Einschätzung unerlässlich.

Die Diagnose einer Depression erfolgt in Deutschland in der Regel durch Ärzte, insbesondere Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, aber auch Hausärzte können die ersten Schritte einleiten. Grundlage für die Diagnose bildet die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD), die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Die aktuelle Version, ICD-11, definiert spezifische Kriterien, die für die Diagnose einer depressiven Episode erfüllt sein müssen. Dazu gehört die Dauer und Intensität der Symptome sowie deren Einfluss auf den Alltag.

Herzstück der Diagnosestellung ist ein ausführliches Gespräch, die sogenannte Anamnese. Hier erfragt der Arzt die Krankengeschichte, die aktuellen Beschwerden, Lebensumstände und familiäre Vorbelastungen. Zusätzlich können standardisierte Fragebögen und psychologische Tests eingesetzt werden, um das Ausmaß der depressiven Symptomatik zu erfassen und andere Erkrankungen auszuschließen. Denn körperliche Erkrankungen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder andere psychische Störungen können ähnliche Symptome hervorrufen. Eine sorgfältige Abgrenzung ist daher essentiell für die richtige Behandlung.

Der Weg zur Diagnose mag zunächst beängstigend wirken. Doch er ist der erste Schritt zur Genesung. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu suchen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen und die Lebensqualität deutlich verbessern. Verschiedene Anlaufstellen wie Hausärzte, Psychotherapeuten, psychiatrische Kliniken und Beratungsstellen stehen Ihnen zur Verfügung. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten in Ihrer Region und scheuen Sie sich nicht, den ersten Schritt zu gehen. Sie sind nicht allein.