Wie bleibt der Mund bei Verstorbenen zu?

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Verstorbene erhalten einen geschlossenen Mund durch eine Ligatur. Ein Baumwollfaden fixiert Ober- und Unterkiefer mit einer chirurgischen Nadel. Die Methode sichert die stabile Position der Kiefer.
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Erhaltung eines geschlossenen Mundes bei Verstorbenen

Der Tod bringt eine Reihe von physiologischen Veränderungen mit sich, darunter die Erschlaffung der Muskulatur, was zu einem Absinken des Unterkiefers und einem geöffneten Mund führen kann. In gewissen kulturellen und religiösen Traditionen ist es jedoch üblich, den Mund des Verstorbenen zu schließen.

Die Ligatur: Ein bewährtes Verfahren

Um den Mund eines Verstorbenen geschlossen zu halten, wird eine Technik namens Ligatur angewendet. Dabei wird ein Baumwollfaden oder eine chirurgische Naht verwendet, um den Ober- und Unterkiefer zusammenzuhalten.

Durchführung der Ligatur

Die Ligatur wird in der Regel von einem Bestatter oder einem medizinischen Fachpersonal durchgeführt. Es umfasst folgende Schritte:

  • Einfädeln einer chirurgischen Nadel mit einem Baumwollfaden.
  • Durchstechen der Haut unterhalb des Kinns.
  • Führen der Nadel durch das Gewebe bis zum anderen Ende des Kinns.
  • Wiederholung des Vorgangs an der gegenüberliegenden Seite.
  • Verknoten der Fäden auf der Oberseite des Kopfes.

Vorteile der Ligatur

Die Ligatur bietet mehrere Vorteile:

  • Stabile Kieferposition: Sie fixiert den Unterkiefer in einer geschlossenen Position und verhindert so ein Absinken.
  • Ästhetische Überlegungen: Ein geschlossener Mund sorgt für ein ästhetischeres Erscheinungsbild des Verstorbenen.
  • Kulturelle und religiöse Bräuche: In vielen Kulturen und Religionen ist es üblich, den Mund des Verstorbenen zu schließen, um Respekt zu zollen oder böse Geister abzuwehren.

Alternative Methoden

In seltenen Fällen können alternative Methoden zur Schließung des Mundes eines Verstorbenen angewendet werden:

  • Klebstoffe: Spezielle Klebstoffe können verwendet werden, um die Lippen zusammenzuhalten. Diese Methode ist jedoch weniger stabil und kann bei bestimmten Hauttypen Hautreizungen verursachen.
  • Kieferriemen: Ein Kieferriemen kann verwendet werden, um den Unterkiefer am Oberkiefer zu befestigen. Allerdings kann er unangenehm sein und Gesichtszüge verzerren.

Schlussfolgerung

Die Ligatur ist eine bewährte und zuverlässige Methode, um den Mund eines Verstorbenen geschlossen zu halten. Sie bietet eine stabile Kieferposition, ästhetische Vorteile und entspricht kulturellen und religiösen Bräuchen. Alternative Methoden können ebenfalls verwendet werden, sind jedoch möglicherweise nicht so effektiv oder akzeptabel.