Können sich verschlossene Arterien wieder öffnen?

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Verstopfte Arterien lassen sich mittels minimal-invasiver Verfahren behandeln. Ein Katheter umfährt die Verengung, schafft einen neuen Zugang und ermöglicht die Platzierung eines Ballons oder Stents zur Wiedereröffnung des Blutgefäßes. Die Durchblutung wird so effektiv wiederhergestellt.

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Können sich verschlossene Arterien wieder öffnen? – Hoffnung und Realität der Gefäßtherapie

Verstopfte Arterien, medizinisch als Arteriosklerose oder Atherosklerose bekannt, stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Die Ablagerungen aus Cholesterin, Kalzium und anderen Substanzen in den Arterienwänden verengen das Gefäßlumen und behindern den Blutfluss. Die Frage, ob sich diese verstopften Arterien wieder öffnen können, ist daher von großer Bedeutung für Betroffene. Die Antwort ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Der beschriebene Eingriff mit Katheter, Ballon und Stent stellt eine effektive Methode zur Wiederherstellung der Durchblutung dar. Diese interventionelle Kardiologie bietet die Möglichkeit, die verengte Arterie mechanisch zu erweitern. Der Ballonkatheter dehnt die Arterie auf, während ein Stent – ein kleines, röhrenförmiges Drahtgeflecht – die Gefäßwand offenhält und erneuten Verschlüssen vorbeugen soll. Dieser Eingriff ist minimal-invasiv und erzielt in vielen Fällen eine deutliche Verbesserung der Durchblutung und damit der Symptome. Dennoch bedeutet dies nicht, dass die Arterie vollständig “geheilt” ist. Die grundlegende Erkrankung, die Arteriosklerose, bleibt bestehen.

Die Wiedereröffnung ist also ein Eingriff, keine Spontanheilung. Die Arterienwand selbst wird durch den Eingriff nicht repariert. Die Ablagerungen bleiben in der Regel bestehen, auch wenn der Blutfluss wiederhergestellt ist. Daher ist es essentiell, nach dem Eingriff die Risikofaktoren für Arteriosklerose konsequent zu bekämpfen. Dies umfasst:

  • Änderung des Lebensstils: Eine gesunde Ernährung mit reduziertem Fett- und Cholesteringehalt, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen sind entscheidend.
  • Medikamentöse Therapie: Blutdrucksenker, blutfettsenkende Medikamente (Statine) und Thrombozytenaggregationshemmer (Blutverdünner) helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und weitere Verstopfungen zu verhindern.

Wann ist eine Wiedereröffnung nicht möglich?

In manchen Fällen ist eine Wiedereröffnung der Arterie durch einen minimal-invasiven Eingriff nicht möglich oder nicht sinnvoll. Dies gilt beispielsweise bei:

  • Vollständig verschlossenen Arterien: Bei einer kompletten Verstopfung kann der Katheter möglicherweise nicht bis zur Engstelle vorgeschoben werden.
  • Kalzifizierten Plaques: Sehr harte Kalziumablagerungen lassen sich oft nicht ausreichend mit einem Ballon aufdehnen.
  • Erheblichen Gefäßschäden: Bei stark geschädigten Arterien ist der Erfolg einer Behandlung mit Stent oft geringer und das Risiko von Komplikationen erhöht.
  • Alternativen wie Bypass-Operation: Bei weitreichenden oder mehreren Verengungen kann eine Bypass-Operation die bessere Behandlungsoption sein.

Fazit:

Verstopfte Arterien können durch minimal-invasive Verfahren wiedereröffnet werden, was zu einer deutlichen Verbesserung der Durchblutung führt. Die zugrundeliegende Arteriosklerose bleibt jedoch bestehen und muss durch eine konsequente Lebensstiländerung und medikamentöse Therapie behandelt werden, um weitere Verstopfungen zu verhindern und langfristig die Gesundheit zu erhalten. Die Entscheidung über die beste Behandlungsmethode trifft der behandelnde Arzt in Abhängigkeit vom individuellen Krankheitszustand und den Risikofaktoren des Patienten.