Wie groß können Astronauten sein?

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Um als Astronaut zu qualifizieren, müssen Kandidaten nicht nur die physischen und mentalen Herausforderungen des Weltraums bewältigen können, sondern auch spezifische medizinische Anforderungen erfüllen. Diese beinhalten unter anderem eine Sehschärfe von mindestens 20/20 (korrigierbar), einen Blutdruck unter 140/90 und eine angemessene Größe.

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Die richtige Größe für den Weltraum: Wie groß dürfen Astronauten sein?

Der Traum vom Weltraumflug fasziniert viele. Doch der Weg zu den Sternen ist steinig und erfordert neben herausragenden Fähigkeiten auch die Erfüllung bestimmter körperlicher Voraussetzungen. Neben Sehvermögen, Blutdruck und allgemeiner Gesundheit spielt auch die Körpergröße eine entscheidende Rolle bei der Auswahl von Astronauten. Aber wie groß darf man eigentlich sein, um ins All zu fliegen?

Während frühe Raumfahrtprogramme eher strenge Größenbeschränkungen hatten, sind diese im Laufe der Zeit flexibler geworden. Die Gründe hierfür liegen in der Weiterentwicklung der Raumfahrttechnologie und einem besseren Verständnis der Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper.

Die Geschichte der Größenlimits:

In den Anfangsjahren der bemannten Raumfahrt waren die Kapseln und Raumanzüge deutlich kleiner und weniger anpassungsfähig als heute. Dies führte zu restriktiven Größenlimits, da die Astronauten in den engen Cockpits Platz finden und die Systeme sicher bedienen mussten. Zu große Astronauten hätten Schwierigkeiten gehabt, sich komfortabel zu bewegen und die notwendigen Aufgaben zu erledigen.

Moderne Anforderungen und Flexibilität:

Mit dem Fortschritt der Technik und dem Einsatz größerer Raumfahrzeuge wie der Internationalen Raumstation (ISS) haben sich die Größenbeschränkungen gelockert. Die ISS bietet deutlich mehr Platz und ermöglicht den Einsatz von anpassbaren Raumanzügen. Dadurch können heute Astronautinnen und Astronauten mit einer größeren Bandbreite an Körpergrößen am Weltraumprogramm teilnehmen.

Die optimale Größe – ein Kompromiss:

Trotz der gestiegenen Flexibilität gibt es weiterhin einen idealen Größenbereich für Astronauten. Zu klein zu sein, kann die Bedienung bestimmter Systeme und die Durchführung von Außenbordeinsätzen (EVAs) erschweren. Zu groß zu sein, birgt das Risiko von Verletzungen durch Anstoßen an der Ausrüstung und kann die Bewegung in den beengten Verhältnissen der Raumfahrzeuge einschränken.

Die NASA beispielsweise gibt aktuell einen Größenbereich von 1,57 m bis 1,90 m für Astronautinnen und Astronauten an. Die ESA (European Space Agency) hat ähnliche Vorgaben. Diese Bereiche stellen einen Kompromiss dar, um sowohl die ergonomischen Anforderungen der Raumfahrzeuge als auch die gesundheitlichen Aspekte der Astronauten zu berücksichtigen.

Größenanpassungen und zukünftige Entwicklungen:

Die Raumfahrtbehörden arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung der Raumanzüge und der Innenausstattung von Raumfahrzeugen, um die Anforderungen an die Körpergröße weiter zu flexibilisieren. Zukünftige Missionen zum Mond und Mars könnten sogar neue Herausforderungen und Anpassungen an die Größenbeschränkungen mit sich bringen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Körpergröße zwar ein wichtiger Faktor bei der Astronautenauswahl ist, aber nicht mehr so restriktiv wie früher. Die fortschreitende Technologie und ein besseres Verständnis der menschlichen Physiologie im Weltraum ermöglichen es einer größeren Bandbreite von Menschen, den Traum vom Weltraumflug zu verwirklichen.