Wie kann man Arterienverkalkung rückgängig machen?
Arteriosklerose ist eine unheilbare Verengung der Arterien. Frühzeitige Lebensstiländerungen wie Bewegung und gesunde Ernährung können jedoch das Fortschreiten verlangsamen. Bewegungstherapie regt die Bildung von Umgehungsgefäßen (Kollateralen) an, die die Durchblutung umlagern.
Arteriosklerose: Kann man den Prozess umkehren? Ein realistischer Blick auf Prävention und Behandlung
Arteriosklerose, die fortschreitende Verhärtung und Verengung der Arterien, ist eine weit verbreitete Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Obwohl die Arteriosklerose selbst nicht rückgängig gemacht werden kann – das bereits abgelagerte Plaques lassen sich nicht einfach wieder entfernen – so lässt sich der Prozess signifikant verlangsamen und in seinen Auswirkungen zumindest teilweise kompensieren. Der Fokus liegt dabei weniger auf einer “Umkehrung”, sondern auf einer aktiven Verhinderung des Fortschreitens und einer Verbesserung der arteriellen Funktion.
Die Aussage, dass Bewegung und gesunde Ernährung das Fortschreiten verlangsamen, ist zwar korrekt, aber stark vereinfacht. Während diese Maßnahmen zweifellos essenziell sind, reicht ihre alleinige Anwendung oft nicht aus, um eine bereits fortgeschrittene Arteriosklerose effektiv zu bekämpfen.
Was man tun kann:
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Lebensstilmodifikation als Eckpfeiler: Eine nachhaltige Veränderung des Lebensstils ist unerlässlich. Dazu gehört:
- Regelmäßige körperliche Aktivität: Ausdauertraining wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit, fördert die Bildung von Kollateralen (Umgehungsgefäßen), senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. Die Intensität und Dauer sollten individuell angepasst werden, im Zweifel sollte ein Arzt konsultiert werden.
- Mediterrane Ernährung: Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und Olivenöl, arm an gesättigten Fettsäuren, Transfettsäuren und Zucker, wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel und den Blutdruck aus.
- Raucherentwöhnung: Rauchen ist ein maßgeblicher Risikofaktor für Arteriosklerose. Eine erfolgreiche Rauchentwöhnung ist entscheidend für die Prävention und den Verlauf der Erkrankung.
- Stressmanagement: Chronischer Stress belastet das Herz-Kreislauf-System. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, den Stresspegel zu senken.
- Gewichtkontrolle: Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für Arteriosklerose. Eine Gewichtsreduktion kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
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Medikamentöse Therapie: Je nach Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Risikofaktoren kann eine medikamentöse Therapie notwendig sein. Dazu gehören:
- Statine: Senken den Cholesterinspiegel.
- Blutdrucksenker: Senken den Blutdruck.
- Blutzucker senkende Medikamente: Bei Diabetes mellitus.
- Thrombozytenaggregationshemmer: Verhindern die Bildung von Blutgerinnseln.
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Interventionelle Verfahren: Bei fortgeschrittenen Verengungen der Arterien können interventionelle Verfahren wie Angioplastie (Ballondilatation) oder die Implantation von Stents notwendig werden. Diese Verfahren erweitern die verengten Arterien und verbessern die Durchblutung. In schweren Fällen kann eine Bypass-Operation erforderlich sein.
Fazit:
Arteriosklerose lässt sich nicht rückgängig machen, aber ihr Fortschreiten lässt sich deutlich verlangsamen und die Folgen abmildern. Eine frühzeitige Diagnose, eine konsequente Lebensstiländerung und gegebenenfalls eine medikamentöse oder interventionelle Therapie sind entscheidend für die langfristige Gesundheit. Die aktive Gestaltung des eigenen Lebensstils ist der wichtigste Beitrag zur Prävention und zur Verbesserung der Lebensqualität bei bereits bestehender Arteriosklerose. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist unerlässlich.
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