Wie kündigt sich Herz an?

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Plötzlicher, starkes Brennen hinter dem Brustbein, gepaart mit Atemnot und kaltem Schweiß, deuten auf eine akute Herzproblematik hin. Blasse Haut und ein Gefühl der Panik verstärken den Verdacht. Sofortige ärztliche Hilfe ist unerlässlich.
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Herzinfarkt: Die oft unterschätzten Warnsignale

Ein Herzinfarkt – die umgangssprachlich oft als „Herzattacke“ bezeichnete Erkrankung – ist ein medizinischer Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Bild des plötzlichen, filmischen Zusammenbruchs manifestiert sich ein Infarkt oft subtiler und kann leicht mit anderen Beschwerden verwechselt werden. Daher ist es essentiell, die vielfältigen Warnsignale zu kennen und ernst zu nehmen.

Das klassische Bild – und seine Tücken:

Das bekannte Szenario – plötzliches, starkes Brennen hinter dem Brustbein, begleitet von Atemnot, kaltem Schweiß, blasser Haut und Panik – beschreibt zwar einen typischen Infarkt, repräsentiert aber nur einen Bruchteil der möglichen Symptome. Die Intensität und Kombination der Anzeichen variiert stark von Person zu Person. Zu glauben, ein Herzinfarkt müsse immer mit dem „klassischen“ Schmerz einhergehen, kann fatal sein.

Unterschätzte Warnsignale:

Viele Infarkte beginnen schleichend und unauffällig. Mögliche Symptome, die oft übersehen oder falsch interpretiert werden, sind:

  • Druck- oder Engegefühl im Brustkorb: Anstatt eines stechenden Schmerzes kann ein dumpfes, drückendes Gefühl im Brustkorb auftreten, das in den Rücken, Kiefer, Hals, Arme oder Oberbauch ausstrahlen kann.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome können unabhängig von Brustschmerzen auftreten und werden oft mit Magenproblemen verwechselt.
  • Atemnot: Kurzatmigkeit, auch ohne starke körperliche Anstrengung, ist ein wichtiges Warnsignal.
  • Schwäche und Müdigkeit: Unerklärliche Erschöpfung, die über mehrere Tage anhält, kann ein Vorbote sein.
  • Schwindel und Benommenheit: Kreislaufprobleme können auf eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens hindeuten.
  • Untypische Symptome bei Frauen: Frauen erleben Herzinfarkte oft mit atypischen Symptomen wie Rücken- oder Kieferschmerzen, Übelkeit und unerklärlicher Müdigkeit, ohne den typischen Brustschmerz.

Wann Sie sofort einen Arzt rufen sollten:

Zögern Sie nicht, den Notruf (112) zu wählen, wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome verspüren, besonders wenn diese neu aufgetreten sind oder sich verstärken. Je schneller die medizinische Versorgung erfolgt, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und die Vermeidung langfristiger Schäden.

Prävention ist der beste Schutz:

Ein gesunder Lebensstil, der regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und den Verzicht auf Rauchen umfasst, reduziert das Risiko eines Herzinfarkts deutlich. Regelmäßige Check-ups beim Arzt, insbesondere bei Vorbelastung durch Herzkrankheiten in der Familie, sind ebenfalls unerlässlich.

Zusammenfassend: Ein Herzinfarkt zeigt sich nicht immer mit dem „klassischen“ Bild. Achten Sie auf alle ungewöhnlichen Symptome und scheuen Sie sich nicht, im Zweifelsfall sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist lebenswichtig.