Wie lange dauert es, bis ein Kind ertrinkt?

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Unbeaufsichtigtes Schwimmen von Kindern birgt höchste Lebensgefahr. Die DLRG betont die extreme Geschwindigkeit, mit der Ertrinken eintreten kann: Innerhalb weniger Minuten kann es zum Tod kommen. Achtsamkeit und ständige Aufsicht sind unabdingbar, um solche Tragödien zu verhindern.

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Die heimliche Gefahr: Wie schnell Kinder ertrinken können

Der Sommer lockt mit erfrischenden Bädern in Seen, Flüssen und Schwimmbädern. Doch die scheinbar unbeschwerte Freude am Wasser birgt eine heimliche Gefahr: das Ertrinken. Besonders Kinder sind extrem gefährdet, und die Geschwindigkeit, mit der ein Ertrinkungsunfall zum Tod führen kann, ist erschreckend und oft unterschätzt. Im Gegensatz zum oft in Medien gezeigten Bild eines kämpfenden Kindes, das um Hilfe ruft, verläuft ein Ertrinkungsvorgang bei Kindern oft still und unbemerkt.

Es gibt kein Patentrezept, um die exakte Zeit bis zum Tod durch Ertrinken anzugeben. Vielmehr spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle: das Alter des Kindes, seine körperlichen Voraussetzungen, die Wassertemperatur, die Wassertiefe und natürlich die Art des Unfalls. Ein kleinerer, unerfahrener Schwimmer wird deutlich schneller in Lebensgefahr geraten als ein älteres Kind mit Schwimmfähigkeiten. Kaltes Wasser beschleunigt den Kälteschock und die Unterkühlung, was die Überlebenschancen reduziert.

Was jedoch unmissverständlich ist: Ertrinken kann innerhalb weniger Minuten zum Tod führen – oft sogar in deutlich kürzerer Zeit als man denkt. Die Vorstellung, dass ein Kind laut um Hilfe ruft und sich lange über Wasser hält, ist ein weit verbreitetes, aber falsches Klischee. Oftmals bemerken Kinder, die in Not geraten sind, aufgrund von Panik und Erschöpfung nicht einmal mehr selbstständig die Luft anzuhalten. Der Kampf ums Überleben ist anstrengend, und die natürlichen Reflexe können schnell überfordert sein. Das Kind kann untergehen, bevor es überhaupt die Gelegenheit hat, um Hilfe zu rufen oder sich bemerkbar zu machen. Das stille Ertrinken, auch bekannt als “Dry Drowning” (trockenes Ertrinken), ist besonders tückisch, da es oft unbemerkt bleibt. Hierbei gelangt Wasser in die Atemwege und führt zu Lungenödemen und Atemnot, die erst Stunden später zu schwerwiegenden Komplikationen oder sogar zum Tod führen können. Auch hier ist schnelle Reaktion entscheidend.

Deshalb ist ununterbrochene Aufsicht das A und O! Auch wenn ein Kind schwimmen kann, darf es niemals unbeaufsichtigt im oder am Wasser sein. Ablenkung, auch nur für wenige Sekunden, kann fatale Folgen haben. Ein Erwachsener sollte dem Kind stets seine volle Aufmerksamkeit schenken und sich in unmittelbarer Nähe befinden. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Schwimmhilfen (für nicht schwimmfähige Kinder) oder Rettungsschwimmer an öffentlichen Badeseen sollten genutzt werden.

Fazit: Die Geschwindigkeit, mit der ein Kind ertrinken kann, ist erschreckend hoch. Die Vorstellung, dass man noch “kurz weggehen” kann, ist fahrlässig. Ununterbrochene Aufmerksamkeit und präventive Maßnahmen sind die einzigen wirksamen Mittel, um Kinder vor dieser lebensbedrohlichen Gefahr zu schützen. Die Verantwortung liegt bei jedem Erwachsenen, der sich in der Nähe von Kindern im Wasser aufhält.