Wie lange ist Wundflüssigkeit nach einer OP normal?

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Serome sind ungewöhnliche Flüssigkeitsansammlungen nach chirurgischen Eingriffen, die besonders bei umfangreichen Operationen wie Mastektomien oder Körperformungen auftreten. In der Regel lösen sie sich innerhalb einiger Wochen auf.

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Wundflüssigkeit nach einer Operation: Wann ist sie normal, wann nicht?

Nach jedem chirurgischen Eingriff reagiert der Körper mit einer Wundheilung, die mit der Bildung von Wundflüssigkeit (Serosa) einhergeht. Diese klare, gelbliche oder leicht blutige Flüssigkeit ist in den ersten Tagen bis Wochen nach der Operation ein normaler Bestandteil des Heilungsprozesses. Doch wie lange ist diese Wundflüssigkeit tatsächlich normal und wann sollte man sich Sorgen machen?

Die Dauer der Wundflüssigkeitsproduktion ist stark abhängig von verschiedenen Faktoren:

  • Art und Umfang des Eingriffs: Bei kleineren Eingriffen ist die Wundflüssigkeit meist nach wenigen Tagen deutlich reduziert. Bei größeren Operationen, insbesondere solchen mit großem Gewebeverlust oder in Bereichen mit reichlicher Durchblutung, kann die Produktion länger anhalten – bis zu mehreren Wochen. Operationen im Bauchraum oder an der Brust (z.B. Mastektomie) sind hier besonders zu nennen. Hier können sich sogenannte Serome bilden, Flüssigkeitsansammlungen, die sich außerhalb der eigentlichen Wunde befinden.

  • Operationstechnik: Minimale invasive Verfahren (Schlüssellochchirurgie) führen in der Regel zu weniger Wundflüssigkeit als offene Operationen.

  • Individuelle Heilungsfähigkeit: Die Geschwindigkeit der Wundheilung variiert von Person zu Person. Faktoren wie Alter, Ernährungszustand, Vorerkrankungen (z.B. Diabetes) und die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kortison) können den Heilungsprozess beeinflussen.

  • Infektionsrisiko: Eine eitrige, übelriechende Wundflüssigkeit mit Fieber oder Rötung um die Wunde deutet auf eine Infektion hin und erfordert dringend ärztliche Hilfe.

Normalerweise klingt die Wundflüssigkeit nach etwa einer bis drei Wochen deutlich ab. Eine geringe, klare oder hellgelbliche Sekretion kann jedoch noch länger, bis zu vier bis sechs Wochen, bestehen, ohne dass dies unbedingt auf eine Komplikation hinweist. Wichtig ist die Beobachtung der Wunde auf Anzeichen einer Infektion:

  • Zunehmende Schmerzen
  • Starker Wundgeruch
  • Eitriges Sekret (gelblich-grün, dickflüssig)
  • Rötung und Schwellung der Umgebung
  • Fieber

Serome: Wie bereits erwähnt, können sich nach größeren Operationen Serome bilden. Diese Flüssigkeitsansammlungen sind meist harmlos und resorbieren sich in der Regel innerhalb weniger Wochen von selbst. Bei großen oder schmerzhaften Seromen kann ein Arzt die Flüssigkeit punktieren (absaugen).

Fazit: Eine geringe Wundflüssigkeit in den ersten Wochen nach einer Operation ist normal. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Wunde und die sofortige Kontaktaufnahme mit dem Arzt bei Anzeichen einer Infektion oder ungewöhnlicher Flüssigkeitsansammlungen. Die Dauer der Wundflüssigkeitsproduktion ist individuell unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unsicherheiten sollten immer ärztlich abgeklärt werden.