Wie lange nach einem Tauchgang darf man nicht Fliegen?

9 Sicht
Nach Tauchgängen ist eine Flugpause zwingend. Bei Einzeltauchgängen gilt eine Wartezeit von 12 Stunden. Mehrere Tauchgänge pro Tag oder mehrere Tauchtage erfordern mindestens 18 Stunden Pause vor dem Flug. Dekompressionsstopps verlängern die Wartezeit auf mindestens 24 Stunden.
Kommentar 0 mag

Fliegen nach dem Tauchen: Die gefährliche Mischung aus Druck und Höhe

Tauchen ist ein faszinierendes Erlebnis, die Schwerelosigkeit unter Wasser, die Begegnung mit faszinierender Flora und Fauna – ein unvergesslicher Urlaub. Doch wer nach einem Tauchgang in die Lüfte steigen möchte, muss unbedingt Vorsicht walten lassen. Die Kombination aus Tauchen und Fliegen birgt nämlich ein erhebliches Risiko für die Gesundheit, genauer gesagt für die Entstehung der Dekompressionskrankheit (DCS).

Warum ist eine Flugpause nach dem Tauchen notwendig?

Im Körper eines Tauchers lösen sich beim Tauchen Stickstoffbläschen im Blut. Während des Aufstiegs gelangen diese Bläschen wieder in den Blutkreislauf. Ein langsamer Aufstieg und ausreichend lange Dekompressionsstopps ermöglichen es dem Körper, diesen Stickstoff über die Atmung wieder auszuscheiden. In der Flugzeugkabine herrscht jedoch ein deutlich niedrigerer Luftdruck als auf Meereshöhe. Dieser niedrige Druck begünstigt die Expansion bereits vorhandener Stickstoffbläschen im Körper. Die Folge können schmerzhafte und gefährliche Embolien sein, die sich in den Gelenken, im Nervensystem oder anderen Organen manifestieren. Im schlimmsten Fall droht die Dekompressionskrankheit mit langfristigen oder sogar lebensbedrohlichen Folgen.

Wie lange muss man nach dem Tauchen warten, bevor man fliegen darf?

Die notwendige Wartezeit hängt entscheidend von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Tauchtiefe, der Dauer des Tauchgangs und der Anzahl der Tauchgänge:

  • Einzeltauchgang: Nach einem einzelnen Tauchgang ohne Dekompressionsstopps sollte man mindestens 12 Stunden warten, bevor man fliegt. Diese Empfehlung gilt als allgemein anerkannt und sicher.

  • Mehrere Tauchgänge an einem Tag oder an mehreren Tagen hintereinander: Bei mehreren Tauchgängen, insbesondere an aufeinanderfolgenden Tagen, verlängert sich die notwendige Wartezeit deutlich. Hier empfiehlt es sich, mindestens 18 Stunden zwischen dem letzten Tauchgang und dem Flug zu liegen. Das erhöht die Sicherheit, da der Körper mehr Zeit hat, den Stickstoff auszuscheiden.

  • Dekompressionsstopps: Wer während eines Tauchgangs Dekompressionsstopps einlegen musste, sollte mindestens 24 Stunden warten, bevor er fliegt. Dekompressionsstopps signalisieren eine deutlich erhöhte Stickstoffbelastung des Körpers, die ein erhöhtes Risiko für DCS mit sich bringt. Diese längere Wartezeit ist absolut unerlässlich.

Individuelle Risikofaktoren:

Es ist wichtig zu betonen, dass die angegebenen Wartezeiten Richtwerte sind. Individuelle Risikofaktoren wie Alter, Gewicht, Fitnesszustand, vorbestehende Erkrankungen und die Art des Tauchgangs können die benötigte Wartezeit beeinflussen. Im Zweifelsfall sollte man immer die Empfehlung eines erfahrenen Tauchlehrers oder Arztes einholen. Die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.

Fazit:

Das Fliegen nach dem Tauchen ist nicht ohne Risiko. Die Einhaltung der empfohlenen Wartezeiten ist unerlässlich, um die Entstehung der Dekompressionskrankheit zu minimieren. Vorsicht und Achtsamkeit sind entscheidend für ein sicheres und unbeschwertes Taucherlebnis. Bei Unsicherheit sollte man sich immer an einen Experten wenden.