Wie merkt man eine verschleppte Mandelentzündung?

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Chronische Mandelentzündung kann sich durch anhaltende Entzündungen der Mandeln bemerkbar machen. Zu den Symptomen zählen Mundgeruch, ungewöhnlicher Mundgeschmack, vergrößerte Lymphknoten am Hals, leichte Schluckbeschwerden und wechselnde Halsschmerzen.

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Die heimtückische Schleiche: Wie erkenne ich eine verschleppte Mandelentzündung?

Eine akute Mandelentzündung (Tonsillitis) ist meist schnell erkannt: Heftige Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber und oft weißliche Beläge auf den Mandeln lassen keinen Zweifel zu. Doch was, wenn die akute Entzündung nicht vollständig ausheilt? Dann droht eine chronische Mandelentzündung, die sich deutlich subtiler bemerkbar macht und oft übersehen wird. Eine verschleppte Mandelentzündung ist nicht gleichbedeutend mit einer permanenten, starken Entzündung, sondern beschreibt einen Zustand wiederkehrender oder anhaltender Entzündungsreaktionen.

Im Gegensatz zur akuten Form fehlen bei einer verschleppten Mandelentzündung oft die dramatischen Symptome. Die Betroffenen leiden eher unter einem unspezifischen, sich über Wochen oder Monate hinziehenden Unwohlsein. Die entscheidende Frage ist daher: Welche subtilen Hinweise können auf eine chronische Problematik hinweisen?

Subtile Anzeichen einer verschleppten Mandelentzündung:

  • Anhaltender Mundgeruch (Halitosis): Ein hartnäckiger, oft als faulig beschriebener Mundgeruch, der trotz gründlicher Mundhygiene nicht verschwindet, kann ein deutlicher Hinweis sein. Die entzündeten Mandeln bieten Bakterien einen idealen Nährboden.

  • Veränderter Geschmackssinn: Ein ungewöhnlicher, metallischer oder bitterer Geschmack im Mund kann ebenfalls ein Zeichen sein. Die Entzündung beeinflusst die Geschmacksknospen und die Wahrnehmung von Aromen.

  • Leichte, wiederkehrende Halsschmerzen: Kein heftiges Brennen, sondern ein eher dumpfes, kratzendes Gefühl im Hals, das mal stärker, mal schwächer ist und über einen längeren Zeitraum anhält.

  • Schluckbeschwerden: Ähnlich den Halsschmerzen können auch die Schluckbeschwerden nur leicht ausgeprägt sein, sich aber über einen längeren Zeitraum ziehen.

  • Vergrößerte Lymphknoten am Hals: Die Lymphknoten im Halsbereich können vergrößert und leicht druckempfindlich sein. Dies ist ein Zeichen des Körpers, um die Entzündung zu bekämpfen.

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Eine chronische Entzündung raubt dem Körper Energie und kann zu anhaltender Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen. Dieser Punkt ist jedoch unspezifisch und kann auch andere Ursachen haben.

  • Wiederkehrende Infekte der oberen Atemwege: Eine chronische Mandelentzündung schwächt das Immunsystem und kann zu häufigeren Erkältungen und Infekten führen.

Wichtig: Die genannten Symptome können auch andere Ursachen haben. Eine sichere Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Bei Verdacht auf eine verschleppte Mandelentzündung ist daher eine Untersuchung durch einen HNO-Arzt unerlässlich. Dieser kann die Mandeln untersuchen, einen Abstrich nehmen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen veranlassen, um die Ursache der Beschwerden zu klären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.