Wie merkt man, ob das Trommelfell verletzt ist?

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Ein Trommelfellriss verursacht oft stechende Ohrenschmerzen, Hörverlust, Ausfluss und gelegentlich leichte Blutungen. Die Diagnose erfolgt durch eine HNO-ärztliche Untersuchung des Gehörgangs, die die Verletzung sichtbar macht und die Grundlage für die Behandlung bildet.
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Ein Riss im Ohr: Wie erkenne ich eine Trommelfellverletzung?

Ein plötzlicher, stechender Schmerz im Ohr, gefolgt von Hörverlust – das sind Symptome, die auf eine Verletzung des Trommelfells hindeuten können. Diese dünne Membran, die das Mittelohr vom Außenohr trennt, ist empfindlich und anfällig für Beschädigungen. Doch wie erkennt man eine Trommelfellverletzung sicher und welche Schritte sind dann zu unternehmen?

Ein Trommelfellriss ist nicht immer mit dramatischen Symptomen verbunden. Die Intensität der Beschwerden hängt von der Art und Größe der Verletzung ab. Während ein kleiner Riss nur leichte Beschwerden verursachen kann, führt ein größerer Riss oft zu deutlich spürbaren Symptomen. Diese können unter anderem sein:

  • Starke, stechende Ohrenschmerzen: Dieser Schmerz kann plötzlich einsetzen, beispielsweise nach einem lauten Knall oder einem Schlag aufs Ohr. Er kann pulsierend sein und sich bis zum Kiefer oder in den Kopf ausbreiten.
  • Hörverlust: Ein Riss im Trommelfell beeinträchtigt die Übertragung von Schallwellen ins Mittelohr, was zu einem unterschiedlich starken Hörverlust führt. Dieser kann von einem leichten, kaum wahrnehmbaren Verlust bis hin zu einem deutlichen Verlust der Hörfähigkeit reichen.
  • Ohrgeräusche (Tinnitus): Viele Betroffene leiden zusätzlich unter einem Klingeln, Rauschen oder Pfeifen im Ohr.
  • Ausfluss aus dem Ohr: Dieser Ausfluss kann klar, wässrig oder blutig sein. Er ist ein Zeichen dafür, dass das Mittelohr mit der Außenwelt in Verbindung steht.
  • Schwindel: In manchen Fällen kann ein Trommelfellriss auch mit Schwindelgefühlen einhergehen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome treten eher bei größeren Verletzungen auf und sind häufig mit dem Schwindel verbunden.

Wichtig: Diese Symptome können auch andere Ursachen haben. Eine Selbstdiagnose ist daher nicht empfehlenswert. Bei Verdacht auf einen Trommelfellriss ist eine umgehende Untersuchung bei einem HNO-Arzt unerlässlich.

Diagnose beim HNO-Arzt:

Der HNO-Arzt wird den Gehörgang mit einem Otoskop untersuchen. Dieses Instrument ermöglicht eine visuelle Beurteilung des Trommelfells und der umliegenden Strukturen. Anhand der sichtbaren Verletzung kann der Arzt die Diagnose stellen und die Art und Größe des Risses bestimmen. Zusätzliche Untersuchungen, wie z.B. eine Audiometrie (Hörprüfung), können den Grad des Hörverlusts feststellen.

Behandlung:

Die Behandlung hängt von der Schwere der Verletzung ab. Kleine Risse heilen oft von selbst innerhalb weniger Wochen ab. Der Arzt kann jedoch Maßnahmen empfehlen, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Infektionen zu vermeiden. Bei größeren Rissen oder Infektionen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, um das Trommelfell zu reparieren (Tympanoplastik).

Prävention:

Um Trommelfellverletzungen vorzubeugen, sollte man laute Geräusche vermeiden, Kopfverletzungen schützen und bei der Reinigung der Ohren vorsichtig vorgehen. Das Verwenden von Wattestäbchen im Gehörgang sollte vermieden werden, da dies das Trommelfell verletzen kann.

Fazit: Ein Trommelfellriss ist ein ernstzunehmendes Problem, das eine fachärztliche Untersuchung erfordert. Bei Verdacht auf eine solche Verletzung sollten Sie umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen, um eine schnelle und angemessene Behandlung zu gewährleisten.