Wie schnell muss Wasser in der Dusche ablaufen?

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Bodengleiche Duschen müssen gemäß DIN EN 1253 einen Mindestdurchfluss von über 0,8 Litern pro Sekunde gewährleisten. Dies garantiert einen zügigen Wasserablauf und verhindert unangenehmes Stehen im Wasser. Ein einwandfreier Ablauf ist somit ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

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Wie schnell muss Wasser in der Dusche ablaufen? – Mehr als nur ein Gefühl

Eine angenehm warme Dusche soll Entspannung und Erfrischung bieten, nicht aber das Gefühl, in einer kleinen Badewanne zu stehen. Der Abfluss der Dusche spielt dabei eine entscheidende Rolle. Während ein langsames Ablaufen schnell nervt und hygienische Probleme verursachen kann, ist ein zu schneller Abfluss ebenfalls nicht ideal (z.B. bei erhöhtem Wasserverbrauch). Doch wie schnell muss das Wasser eigentlich ablaufen?

Die Norm DIN EN 1253 regelt den Mindestdurchfluss für bodengleiche Duschen. Sie besagt, dass ein Abfluss von über 0,8 Litern pro Sekunde gewährleistet sein muss. Dieser Wert stellt sicher, dass sich kein Wasser staut und ein komfortables Duscherlebnis ermöglicht wird. Ein geringerer Abfluss deutet auf ein Problem hin, sei es ein verstopfter Abfluss, ein unzureichender Gefälle des Abwasserrohres oder ein zu kleiner Ablauf.

Doch die Norm betrachtet nur den Minimalstandard. Die subjektive Wahrnehmung eines “schnellen” Abflusses hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Duschegröße: In einer großen Dusche ist ein höherer Durchfluss notwendig, um das Wasser effizient abzuleiten als in einer kleinen. 0,8 Liter/Sekunde könnten in einer großen Dusche als zu langsam empfunden werden.
  • Wasserdruck: Ein hoher Wasserdruck führt zu einem größeren Wasseraufkommen, welches der Abfluss bewältigen muss. Ein ausreichend dimensionierter Abfluss ist hier besonders wichtig.
  • Abflussart: Die Konstruktion des Abflusses (z.B. Durchmesser des Rohres, Art des Ablaufsiebes) beeinflusst die Abflussgeschwindigkeit. Ein verstopftes oder defektes Ablaufsieb kann den Durchfluss erheblich reduzieren.
  • Gefälle: Das Gefälle des Abwasserrohres ist entscheidend für den Abtransport des Wassers. Ein unzureichendes Gefälle führt zu einem langsamen Abfluss.

Was tun bei zu langsamem Abfluss?

Ein zu langsamer Abfluss sollte nicht ignoriert werden. Zunächst sollte man die offensichtlichsten Ursachen überprüfen:

  • Ablaufsieb reinigen: Oftmals reicht schon die Reinigung des Ablaufsiebs, um den Durchfluss wieder zu verbessern.
  • Verstopfung beseitigen: Eine chemische oder mechanische Reinigung des Abflusses kann Ablagerungen entfernen. Bei hartnäckigen Verstopfungen ist ein professioneller Klempner zu rufen.
  • Gefälle überprüfen: Ein Klempner kann das Gefälle des Abwasserrohres prüfen und gegebenenfalls korrigieren.
  • Abfluss austauschen: Ist der Abfluss defekt oder zu klein dimensioniert, muss er gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Ein einwandfreier Ablauf ist nicht nur komfortabel, sondern auch hygienisch wichtig. Stagnantes Wasser fördert die Bildung von Bakterien und Schimmelpilzen. Achten Sie daher auf einen zügigen Wasserablauf in Ihrer Dusche und zögern Sie nicht, bei Problemen einen Fachmann zu konsultieren. Die 0,8 Liter/Sekunde der DIN EN 1253 sollten dabei als Minimalwert gesehen werden, der in der Praxis oft noch übertroffen werden sollte, um ein optimales Duscherlebnis zu gewährleisten.