Wie sieht weißer Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium aus?

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Fortgeschrittene Hautkrebsarten zeigen oft feuchte Stellen und Blutungen. Plattenepithelkarzinome präsentieren sich oft als rote, verhärtete, raue Hautveränderungen. Die Größe und Ausbreitung der Läsionen sind typische Merkmale des fortgeschrittenen Stadiums.
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Weißer Hautkrebs im fortgeschrittenen Stadium: Erkennung und Gefahren

Weißer Hautkrebs, medizinisch als Basalzellkarzinom (BCC) und Plattenepithelkarzinom (SCC) bezeichnet, ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Während frühzeitig entdeckte Formen meist gutartig und leicht behandelbar sind, kann ein fortgeschrittenes Stadium erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Die Erkennung im fortgeschrittenen Stadium ist entscheidend für die Therapieplanung und die Prognose. Im Gegensatz zu gängigen Darstellungen, die sich oft auf einzelne Symptome konzentrieren, soll dieser Artikel ein umfassenderes Bild vermitteln.

Basalzellkarzinom (BCC) im fortgeschrittenen Stadium:

BCCs wachsen zwar meist langsam, können aber im fortgeschrittenen Stadium erhebliche Schäden anrichten. Anstatt der typischen perlmuttglänzenden, erhabenen Knötchen im Frühstadium, zeigen sich im fortgeschrittenen Stadium oft:

  • Ulzerationen (Geschwüre): Tiefe, oft blutende und nässende Wunden, die nicht heilen. Diese können sich über einen längeren Zeitraum hinweg vergrößern und umliegende Gewebe zerstören.
  • Destruktive Gewebezerstörung: Das BCC kann in tiefer liegende Gewebeschichten eindringen, Knochen, Knorpel und Nerven schädigen. Dies führt zu erheblichen Deformationen, beispielsweise an der Nase oder am Ohr.
  • Satelliten-Läsionen: Es können sich neue, kleinere Tumoren in der Umgebung des Hauptgeschwürs bilden. Diese erschweren die Diagnose und Behandlung erheblich.
  • Metastasierung (selten): Obwohl BCCs selten Metastasen bilden, kann dies im fortgeschrittenen Stadium dennoch vorkommen, insbesondere bei bestimmten Subtypen oder bei Immunschwäche.

Plattenepithelkarzinom (SCC) im fortgeschrittenen Stadium:

SCCs wachsen im Vergleich zu BCCs schneller und haben ein höheres Metastasierungspotenzial. Fortgeschrittene SCCs präsentieren sich oft als:

  • Extensive, tiefgreifende Ulzerationen: Große, tiefgehende, oft blutende und nässende Geschwüre, die mit deutlicher Krustenbildung und Schorf verbunden sein können.
  • Fixierte, stark vergrößerte Knoten: Die Tumorknoten sind deutlich vergrößert, hart und fest mit dem umliegenden Gewebe verwachsen. Eine Beweglichkeit des Knotens ist nicht mehr möglich.
  • Ausgeprägte Entzündungsreaktionen: Die Umgebung des Tumors zeigt oft eine starke Rötung, Schwellung und Schmerzen.
  • Lymphangitis und Lymphknotenmetastasen: Eine sichtbare Entzündung der Lymphbahnen (Lymphangitis) deutet auf eine mögliche Ausbreitung des Tumors in die Lymphknoten hin. Vergrößerte, harte Lymphknoten sind ein starkes Indiz für Metastasierung.

Gemeinsame Merkmale fortgeschrittener Stadien:

Unabhängig vom histologischen Subtyp (BCC oder SCC) weisen fortgeschrittene Stadien oft folgende Merkmale auf:

  • Schmerzen: Im fortgeschrittenen Stadium können erhebliche Schmerzen auftreten, bedingt durch die Gewebszerstörung und Nervenbeteiligung.
  • Funktionsstörungen: Die Zerstörung von Geweben kann zu Beeinträchtigungen der Funktion der betroffenen Körperregion führen, beispielsweise Sehstörungen bei Befall der Augenlider oder Schwierigkeiten beim Essen bei Befall des Mundes.
  • Größere Läsionen: Die Ausdehnung der Läsionen ist ein entscheidendes Kriterium für das fortgeschrittene Stadium.

Fazit:

Ein fortgeschrittener weißer Hautkrebs stellt eine ernste Erkrankung dar, die eine umfassende und oft multimodale Therapie erfordert. Eine frühzeitige Erkennung durch regelmäßige Hautkontrollen und die sofortige Vorstellung bei auffälligen Veränderungen sind entscheidend für die Prognose und die Erhaltung der Lebensqualität. Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung. Bei Verdacht auf Hautkrebs sollte umgehend ein Hautarzt aufgesucht werden.